Der Ortsteil Wieseck wurde nach Feststellungen des Staatsarchivs Darmstadt erstmalig im Jahr 775 im Lorscher Kodex als „Wisichheim“ erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hat Wieseck zahlreiche Veränderungen erfahren – von seiner Zugehörigkeit zum Kloster Arnsburg im Mittelalter bis hin zur Eingemeindung nach Gießen im Jahr 1977.
Während der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Urkunde sagte Kommunalminister Roman Poseck: „1250 Jahre Wieseck – das ist eine Zeitspanne, in der sich dieser Stadtteil nicht nur mit den Entwicklungen der Region verändert hat, sondern stets seine eigene Identität bewahrt hat. Diese Verbundenheit mit der Geschichte, gepaart mit der Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln, ist eine der vielen Stärken von Wieseck. Sie haben es verstanden, Tradition und Fortschritt zu vereinen und somit ein lebendiges, einzigartiges Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Ganz im Sinne des Freiherr vom Stein zeigt sich in Wieseck, wie kommunale Selbstverwaltung gelebt wird – getragen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Heimat aktiv gestalten.
Wieseck: Ein Stadtteil mit Geschichte und Zukunft
Der Gießener Stadtteil Wieseck hat im Laufe der Jahrhunderte seine Geschichte immer wieder neu geschrieben – von seiner ersten Erwähnung im Jahr 775 als ‚Wisichheim‘ im Lorscher Kodex bis hin zu den Veränderungen, die der Ort in den vergangenen Jahrzehnten durchlebt hat. Heute ist Wieseck ein bedeutender Stadtteil von Gießen, der nicht nur zur kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt beiträgt, sondern auch ein Zentrum des Zusammenhalts und der Gemeinschaft ist.
Wieseck lebt von den Menschen, die hier zu Hause sind und von den vielen Ehrenamtlichen, die Tag für Tag das Gemeinwohl stärken und die Traditionen weitertragen. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die vielen Ehrenamtlichen, die mit ihrem unermüdlichen Engagement dieses Jubiläum erst möglich machen. Ihr freiwilliger Einsatz für das Gemeinwohl und ihre Tatkraft sind das Fundament dieses beeindruckenden Jubiläums.
Mit der heutigen Auszeichnung der Freiherr-vom-Stein Ehrenurkunde wird die Verbundenheit mit der Geschichte von Wieseck gewürdigt. Ich bin überzeugt, dass Wieseck auch in den kommenden Jahren ein Zentrum des Wachstums und der kulturellen Vielfalt bleiben wird. Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern, dass sie auch in den nächsten 1250 Jahren eine besondere Mischung aus Engagement, Tradition und Zukunftsfreunde bewahren und sie vor allem in Frieden und Freiheit leben können.“
Hintergrund: Freiherr-vom-Stein-Ehrungen
Als Staatsminister leitete Freiherr vom Stein, der aus Nassau an der Lahn stammte, Reformen ein, die 1808 in die Preußische Städteordnung mündeten, mit der die Grundlage für die heutige kommunale Selbstverwaltung gelegt wurde. Später setzte sich Freiherr vom Stein auf dem Wiener Kongress 1815 erfolgreich für das Fortbestehen der staatlichen Selbständigkeit der Stadt Frankfurt am Main ein und wurde daraufhin dort zum Ehrenbürger ernannt. Der Landtag wählte 1952 als Kommunalverfassung bewusst die Magistratsverfassung in der Tradition der Steinschen Städteordnung von 1808.
Die Freiherr-vom-Stein-Plakette ist die höchste Auszeichnung des Landes für kommunale Verdienste. Neben der nur einmal stattfindenden Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette an Gemeinden, die mindestens 750 Jahre alt sind, kann ihren einzelnen Ortsteilen aus Anlass eines entsprechenden Jubiläums die Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde verliehen werden. Seit 1956 wird sie auch an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung besondere Verdienste erworben haben.