„Wolfhagen ist eine sehr sichere Stadt, das zeigt die Häufigkeitszahl, eine statistische Kennzahl, mit der die Kriminalitätsbelastung auf 100.000 Einwohner angegeben wird. Diese lag im Jahr 2024 rund 45 Prozent unter dem bereits im Ländervergleich guten Wert von rund 6.000 Straftaten, die im landesschnitt verzeichnet wurden. Auch die Straßenkriminalität ging in Wolfhagen im vergangenen Jahr um fast die Hälfte auf 64 Delikte zurück.
Hierauf ruht sich die Stadt aber nicht aus, im Gegenteil, sie ist in der Prävention im Sinne der Sicherheit ihrer Bürger bereits engagiert. So verfügt die Kommune bereits seit 23 Jahren über einen Präventionsrat, dessen Schwerpunkt auf jugendspezifischen Themen liegt. Außerdem ist die Kommune vergangenen Sommer unserer Sicherheitsinitiative KOMPASS beigetreten, um mit Unterstützung der Polizei und unter enger Einbindung der Bürger Sicherheitslösungen für die Stärkung des Sicherheitsgefühls zu entwickeln.
Die ,Gewalt-Sehen-Helfen‘-Seminare, welche in Wolfhagen künftig angeboten werden, ergänzen die bestehenden Präventionsanstrengungen der Stadt ideal. Wenn Bürger gegenseitig vermehrt auf sich achten, sie sensibilisiert sind für brenzlige Situationen und sie wissen, wie man sinnvoll Hilfe leisten kann, stärkt das maßgeblich das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum. ,Gewalt-Sehen-Helfen‘ verfolgt genau diesen Ansatz: Es stärkt die Bereitschaft zu bürgerschaftlicher Zivilcourage und vermittelt Handlungsoptionen. Das wird die subjektive Sicherheitslage in Wolfhagen weiter verbessern. Deshalb bin ich den Verantwortlichen der Stadt um Bürgermeister Dr. Dirk Scharrer sehr dankbar, dass sie nun nach KOMPASS auch dem ,Gewalt-Sehen-Helfen‘-Programm beigetreten sind.“
Wolfhagen erhält zur Stärkung des Brandschutzes mehr als 250.000 Euro
Vor Ort überreichte Heimatschutzminister Roman Poseck Bürgermeister Dr. Dirk Scharrer des Weiteren zwei Zuwendungsbescheide zur Stärkung des Brandschutzes in der Kleinstadt: 121.000 Euro erhält die Kommune für ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 für die Freiwillige Feuerwehr Wolfhagen-Niederelsungen; 136.125 Euro bekommt die Stadt für ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 4000 für die Freiwillige Feuerwehr Wolfhagen. Euro Dazu führte Roman Poseck aus: „Der Brandschutz ist in unseren Kommunen der Garant der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr. Dafür sind moderne Einsatzfahrzeuge und zeitgemäße Feuerwehrhäuser essentiell, damit die Feuerwehrleute ihre Einsätze erfolgreich und sicher abschließen können. Die Landesregierung unterstützt die Kommunen deshalb seit Jahren finanziell und im Bereich der Ausbildung. Die zwei neuen Einsatzfahrzeuge werden das Niveau des Brandschutzes in Wolfhagen nochmals heben und ihn für die Zukunft gut aufstellen. Davon profitierten auch die Sicherheit und der Schutz der Bürger Wolfhagens vor Bränden und Unwettern sowie die Hilfeleistung bei Unfällen. Mein Dank gilt den rund 280 Feuerwehrkameraden aus ganz Wolfhagen. Auf sie ist allzeit Verlass – sie leisten einen tollen Job für die Sicherheit der Bürger Wolfhagens und damit unser Gemeinwesen.“
Außerdem erhielt die Stadt ein Angebot in Form eines Vorbescheides in Höhe von 98.175 Euro für die Erweiterung des Feuerwehrhauses für die Freiwillige Feuerwehr Viesebeck.
Umfangreiche Investitionen im Brand- und Katastrophenschutz
Der Landkreis Kassel, dem Wolfhagen angehört, hat von der Landesförderung profitiert: Alleine in den vergangenen zwei Jahren wurden zehn Fahrzeuge und zwei bauliche Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,2 Millionen Euro gefördert. Im vergangenen Jahr wurden vier Fahrzeuge mit mehr als 350.000 Euro gefördert.
Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes ist für die Hessische Landesregierung ein Schwerpunkt. Im Rahmen seiner Unterstützung investiert das Land schon seit Jahren in Feuerwehrfahrzeuge, -häuser und -technik, aber zum Beispiel auch in die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Förderung von mehr als 1.700 Einsatzfahrzeugen und mehr als 550 baulichen Maßnahmen insgesamt fast 200 Millionen Euro. Im Jahr 2025 investiert die Hessische Landesregierung weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz und stärkt die Einheiten bedarfsgerecht. Hierfür stellt das Land für 2025 insgesamt rund 69 Millionen Euro bereit. Hinsichtlich der kommunalen Feuerwehren werden allein zur Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und Neubaumaßnahmen voraussichtlich rund 21 Millionen Euro aufgewendet.
Stärkung der Zivilcourage
Mit dem Programm „Gewalt-Sehen-Helfen“ möchte die Hessische Landesregierung seit dem Jahr 2005 die Zivilcourage fördern. Das Programm steht Städten, Gemeinden und Landkreisen offen. „Gewalt-Sehen-Helfen“, das ursprünglich im Jahr 1997 von der Stadt Frankfurt am Main entwickelt wurde, verfolgt einen konsequent gewaltfreien, deeskalierenden, opferzentrierten und gemeinwesenorientierten Ansatz. Es fördert die Helferkompetenz und stellt ein Stück Lebenskompetenz für den Alltag dar. Das Seminarangebot wird durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gedeckt, die durch Landestrainerinnen und Landestrainer ausgebildet werden. In den Kommunen bzw. Landkreisen bieten die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren rund viertstündige Seminare für interessierte Bürgerinnen und Bürger, z. B. in Vereinen oder an Volkshochschulen, an.
Das Landes-Gewaltpräventionsinitiative „Netzwerk gegen Gewalt“ organisiert und finanziert die Aus- und Fortbildungsveranstaltungen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Organisation und Durchführung von Seminaren durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren obliegt den Kommunen. Eine Teilnahme an dem Programm ist für die Kommune kostenlos. Heute bieten bereits über 30 hessische Städte und Landkreise das Zivilcourage-Programm ihren Bürgerinnen und Bürgern an und haben eigene Multiplikatoren zur Schulung ihrer Bürgerinnen und Bürger ausgebildet. Die Polizei beteiligt sich an diesen Schulungen und stellt darüber hinaus auch ein Startpaket mit Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit bereit. Außerdem erhält jede Kommune 250 Euro für Webemittel. Wolfhagen ist hessenweit die 32. Kommune, die das Gewalt-Sehen-Helfen-Programm umsetzt.
Mit dem 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren und der hessischen Polizei ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern.