Mit den Mitteln fördert die Hessische Landesregierung die Einrichtung eines gemeinsamen Ausbildungsverbands der Gemeinden Bischoffen, Hohenahr, Mittenaar und Siegbach. Künftig sind Bischoffen und Mittenaar federführend zuständig für die Ausbildung des Personals aller vier Gemeinden und beschäftigen den hauptverantwortlichen Ausbilder.
Nach seinem Besuch im Bürgerhaus von Siegbach sagte Kommunalminister Roman Poseck: „Wie alle Arbeitgeber stehen auch Verwaltungen vor den Herausforderungen, die der demografische Wandel für die Sicherung einer guten Fachkräftebasis mit sich bringt. Insbesondere für kleine Kommunen ist die Personalgewinnung eine große Herausforderung. Bischoffen, Hohenahr, Mittenaar und Siegbach haben sich deshalb dazu entschieden, künftig besonders eng im Bereich der Ausbildung zusammenzuarbeiten. Im Ausbildungsverbund soll Fachpersonal für die vier beteiligten Gemeinden zentral ausgebildet werden. Neben der Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten ist auch die Ausbildung in technischen Berufen beabsichtigt. Mit dem zukunftsweisenden Entschluss zur Zusammenarbeit sichern die vier Aartal-Gemeinden eine leistungsstarke und bürgernahe Verwaltung im Interesse der Menschen vor Ort. Vor allem entstehen bei der Kooperation bereits heute Synergieeffekte. Insbesondere im Personalbereich können durch den Effizienzgewinn von mehr als 40 Prozent rund 36.000 Euro jährlich eingespart werden. Im Ergebnis werden die zur Verfügung stehenden Mittel noch effektiver eingesetzt, was den beteiligten Kommunen mehr finanzielle Handlungsoptionen gibt. In Zeiten angespannter Haushalte auf allen staatlichen Ebenen ist dies ein starkes Signal mit Vorbildcharakter, das die Landesregierung gerne unterstützt. Für die gemeinsame Zusammenarbeit und die künftige Nachwuchskräftegewinnung wünsche ich Bischoffen, Hohenahr, Mittenaar und Siegbach alles Gute. Auch künftig wird die Hessische Landesregierung die Interkommunale Zusammenarbeit fördern, um die kommunale Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger zu stärken.“
Förderprogramm Interkommunale Zusammenarbeit
Die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) in Hessen ist eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2004 wurde die erste „Rahmenvereinbarung zur Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit“ in enger Abstimmung mit den Kommunalen Spitzenverbänden ins Leben gerufen. Die Hessische Landesregierung hat seitdem das Förderprogramm deutlich erweitert. Die Zahl der Aufgabenbereiche und der Kreis der Antragsteller wurden mit jeder neuen Auflage erweitert. Heute sind nahezu alle Aufgabenbereiche von der IKZ-Förderrichtlinie umfasst und alle Kommunen können Förderanträge stellen.
Seit 2008 konnten 521 Projekte gefördert werden, an denen 2.444 Gemeinden, Städte und Landkreise beteiligt sind (Mehrfachzählung = Kommunen mit mehreren IKZ-Projekten). Somit ist jede der 442 hessischen Kommunen (421 Gemeinden und 21 Kreise) an durchschnittlich mehr als fünf IKZ-Projekten beteiligt.
Die Art und Form der IKZ-Kooperationen betreffen seit jeher die verschiedensten Bereiche kommunaler Aufgabenbereiche und haben meist Vorbildcharakter für andere Kommunen. So kooperieren immer mehr Kommunen bei der Beschaffung und Wartung von Feuerwehrtechnik, halten gemeinsame Verwaltungs- und Ordnungsbehördenbezirke vor oder arbeiten beispielsweise bei der Abfallentsorgung oder in der Finanz- und Bauverwaltung zusammen. Die Digitalisierung und damit verbundene Aufgaben wie Datenschutz und Cybersicherheit eröffnen ein weiteres Feld der Zusammenarbeit von Kommunen in Hessen.
Das „Kommunale Beratungszentrum Hessen – Partner der Kommunen“Öffnet sich in einem neuen Fenster berät hessische Kommunen seit 2009 zu allen strategischen und inhaltlichen Fragen rund um die Interkommunale Zusammenarbeit.