V.l.n.r.: Kyrill Kuznecov, Leiter der Wohngemeinschaft in Molzbach; Lina Vogel, Vorsitzende der „Rettungsarche e.V.“ mit Ehemann Alexander; Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler sowie Waldemar Bechler, Leiter der Wohngemeinschaft in Ebsdorfergrund.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

„Rettungsarche e.V.“ in Ebsdorfergrund blickt auf 15 Jahre ihres Bestehens zurück

Landesbeauftragte spricht bei Begegnungstag Glückwünsche und Anerkennung aus

Seit 15 Jahren besteht die segensreiche Drogentherapie-Einrichtung für jugendliche und junge erwachsene Spätaussiedler in Ebsdorfergrund bei Marburg und seit rund 5 Jahren auch am Standort in Molzbach bei Hünfeld. Mit einem Begegnungsfest der Bewohner und ihrer Angehörigen wurde dieser Anlass bei herrlichstem Sonnenschein am Standort in Ebsdorfergrund gefeiert, bei dem Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf als Ehrengast geladen war.

In ihrer Rede hob die hessische Landesbeauftragte hervor, dass die „Rettungsarche“ von der heutigen Leiterin Lina Vogel vor 15 Jahren aus dem Nichts ins Leben gerufen und unter schwierigen Umständen aufgebaut worden war: „Die Rettungsarche ist etwas Besonderes, sie ist ein Platz, der jungen Spätaussiedlern mit einer Drogenproblematik das richtige Konzept anbietet: eine Gemeinschaft im Glauben, das gemeinsame Erlernen von Fertigkeiten in allen denkbaren handwerklichen Sparten, in Haus-, Garten- und Landwirtschaft. Ich unterstütze diese Einrichtung mit Freude und aus voller Überzeugung.“ Seit dem Jahr 2011 ist die Rettungsarche e.V. vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration als Drogentherapieeinrichtung anerkannt.

Finanzielle Förderung aus Integrationsmitteln

Seit einigen Jahren sei es möglich, eine finanzielle Förderung aus Integrationsmitteln für Spätaussiedler bereitzustellen, die den Weg zur Heranführung in den Arbeitsmarkt unterstütze. „Rund 500 junge Männer haben in den 15 Jahren des Bestehens die Therapie durchlaufen, haben eine stabilisierende Gemeinschaft und in vielen Fällen zum ersten Mal in ihrem Leben auch so etwas wie Familie erfahren. Sie konnten anschließend eine Arbeit aufnehmen und sich zum Beispiel als Bauunternehmer, Betreiber eines Zweckbetriebs für Gartenbau oder Reinigungsfachbetrieb selbstständig machen. Das wichtigste aber ist, dass die Betroffenen nach der Therapie endlich wieder mit ihren Familien und ihren Kindern zusammenkommen konnten und ein Leben frei von Drogen führen können“, erklärte Frau Ziegler-Raschdorf.

Die Rettungsarche e. V.

Vorsitzende Lina Vogel hatte zuvor die anwesenden Gäste des Begegnungstages im großen Zelt begrüßt, das im Garten des Bauernhofes aufgebaut war, in dem die „Rettungsarche“ ihren Sitz hat und leitete durch das Programm. Die Bewohner der Rettungsarche führten Theaterstücke auf, trugen selbst getextete Lieder vor und berichteten in beeindruckender Weise auch von ihrem schweren Weg aus der Abhängigkeit zurück in ein drogenfreies, glückliches Leben. Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf zeigte sich einmal mehr beeindruckt von der guten, brüderlichen Gemeinschaft, die in der Einrichtung zu spüren sei. Eine wichtige Stütze bei der Therapie sei der christliche Glaube, der den Männern Halt und Kraft gebe. Betroffene, die die Therapie bereits durchlaufen haben, helfen den Neu-Ankömmlingen, was die Gemeinschaft stärke und zwar auch über die Therapiephase hinaus.

Festtagstorte anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Rettungsarche e.V.

Anerkennung für die erfolgreiche Einrichtung

Besonders beeindruckend sei außerdem, wie gut die „Rettungsarche“ im Ort aufgenommen und integriert sei. Viele Ortsbewohner und Bewohnerinnen waren zum Fest gekommen, schilderten ihre positiven Erfahrungen mit der Rettungsarche und äußerten ihre Anerkennung über die erfolgreiche Einrichtung, die Hilfsbereitschaft der Männer und auch deren Teilnahme am Vereinsleben, wie zum Beispiel dem Fußballverein. So habe die „Rettungsarche“ zur Belebung des Ortes beigetragen.

Mit Freude gratulierte die Landesbeauftragte zum 15-jährigen Bestehen und wünschte der Rettungsarche eine weiterhin so gute Entwicklung, wie sie seit Jahren zu beobachten sei. Dabei sagte sie gerne ihre weitere Unterstützung zu.

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