Innenminister Roman Poseck mit Wehrführer Florian Schmidt und dem 1. Vorsitzenden Andreas Viehweger

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden

Die Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden feiert an diesem Wochenende ihr 100-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass hat Innenminister Roman Poseck dem Gemeindebrandinspektor Thomas Walter die Ehrenplakette des Landes Hessen überreicht.

Gleichzeitig feiert die Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden ihre mehr als 60-jährige Geschichte der Jugendfeuerwehr und annährend 10-jährige Historie der Minifeuerwehr. An der Jubiläumsfeier haben unter anderem auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Schöneck Carina Wacker, Bürgermeisterin a.D. Cornelia Rück, Gemeindevertretungsvorsitzender Klaus Ditzel, Vertreterinnen und Vertreter der Kreisbrandinspektion und des Kreisfeuerwehrverbands sowie Mitglieder aller Abteilungen der Feuerwehr teilgenommen. 

Innenminister Poseck ehrt Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden

In seinem Grußwort betonte Innenminister Roman Poseck: „Es ist mir eine große Ehre, heute der Freiwilligen Feuerwehr Oberdorfelden die Ehrenplakette des Landes Hessen zu überreichen. Das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Oberdorfelden ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Stärke des ehrenamtlichen Engagements und des Zusammenhalts.

Die Brandschützerinnen und Brandschützer können stolz auf die lange Geschichte ihrer Feuerwehr und das Geleistete sein. Hier zeigt sich die tiefe Verwurzelung dieser Feuerwehr in der Gemeinschaft und die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten und Strukturen. Es ist auch ein Beweis für die unzähligen Stunden, die Frauen und Männer über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger geleistet haben.

Die Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden ist eine feste Größe im Brand- und Katastrophenschutz des Landes Hessen.

Mit der heutigen Verleihung der Ehrenplakette des Landes Hessen ehren wir die ausgezeichnete Arbeit der Feuerwehrleute, die 365 Tage im Jahr für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger da sind. Auf die Kameradinnen und Kameraden in Oberdorfelden ist Verlass und dafür danke ich allen Einsatzkräften ausdrücklich.“

Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden: Geschichte und Entwicklung von 1925 bis heute

Die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Oberdorfelden fand im Sommer 1925 im Saal der Gaststätte „Zum Löwen“ statt. Der erste Einsatz der Wehr erfolgte noch im selben Jahr, Ende 1925, bei einem Scheunenbrand in Gronau, gefolgt von einem weiteren im Jahr 1926 in Niederdorfelden. Da zu dieser Zeit die technischen Möglichkeiten noch begrenzt waren, lag der Fokus vor allem auf der Einsatzkraft der Mitglieder. Ausgerüstet mit einer Handdruckspritze, die von Pferden gezogen wurde, konnte die Wehr ihre ersten Einsätze erfolgreich bewältigen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Freiwilligen Feuerwehren aufgelöst und durch Pflichtfeuerwehren ersetzt. Das Grundgerüst bildeten die noch nicht eingezogenen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, während alle männlichen Einwohner zwischen 16 und 45 Jahren zum Dienst verpflichtet wurden. 1941 erhielt die Oberdorfelder Wehr ihre erste Tragkraft-Motorspritze. Ab 1943 wurde sie nach Luftangriffen auch in Frankfurt und Hanau eingesetzt. Nach den schwierigen Nachkriegsjahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden im September 1948 neu gegründet. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Wehr 22 aktive Mitglieder. Bei der Generalversammlung 1963 wurde Willi Kison zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. Er leitete die Feuerwehr bis zum Zusammenschluss der Gemeinden Kilianstädten, Büdesheim und Oberdorfelden zur neuen Gemeinde Schöneck. Im Mai 1964 beschloss eine Mitgliederversammlung die Gründung einer Jugendfeuerwehrgruppe.

Die heutige Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Oberdorfelden hat 42 aktive Einsatzkräfte, die im Jahr 2024 20 Einsätze bewältigt und dabei über 800 Einsatzstunden geleistet haben. In der Kinder- und Jugendfeuerwehr sind 23 junge Menschen aktiv.

Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes

In den vergangenen zwei Jahren wurde der Main-Kinzig-Kreis, zu dem auch Oberdorfelden gehört, mit insgesamt 19 Fahrzeugen und neun baulichen Maßnahmen mit einer Gesamthöhe von rund 3.1 Mio. Euro gefördert. Im vergangenen Jahr 2024 wurden Zuwendungen für neun Fahrzeuge und fünf bauliche Maßnahmen mit einem Volumen von über einer Million Euro bewilligt und vorbeschieden.

Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes ist für die Hessische Landesregierung im Sinne einer umfassenden Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ein Schwerpunkt. Aus diesem Grund hat das Land bereits seit Jahren in die Förderung von Feuerwehrfahrzeugen und -häusern, Technik, die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften sowie das Ehrenamt investiert. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. Insgesamt betrug die Förderung von Einsatzfahrzeugen und baulichen Maßnahmen in den vergangenen zehn Jahren mehr als 206 Millionen Euro. 

Auch im Jahr 2025 wird das Land weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz investieren und die Einheiten bedarfsgerecht stärken. Hierfür stellt das Land – unter Vorbehalt des noch ausstehenden Haushaltsbeschlusses im März – für das Jahr 2025 insgesamt rund 69 Mio. Euro bereit. Allein für die Unterstützung der kommunalen Feuerwehren in Form der Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und von Neubaumaßnahmen bei Feuerwehrhäusern werden wir voraussichtlich rund 25 Mio. Euro aufwenden. Dabei investieren wir auch in eine neue Landesbeschaffungsaktion von Einsatzleitwagen (ELW 1), um die hessischen Feuerwehren und Kommunen von bürokratischem Aufwand durch Einzelbeschaffungen zu entlasten. Damit bauen wir unser attraktives Unterstützungsangebot in diesem Bereich weiter aus.