Um den hessischen Katastrophenschutz noch besser auf zu zukünftige Vegetationsbrand- und Hochwasserszenarien vorzubereiten, hat das Land Hessen 26 hoch geländegängige Gerätewagen-Logistik Katastrophenschutz (GW-L KatS) mit drei Einsatzmodulen für Vegetationsbrandbekämpfung, Hochwasser und Evakuierungen zur flächendeckenden Stationierung bei Feuerwehren im Bereich aller 26 unteren Katastrophenschutzbehörden beschafft. Innenminister Roman Poseck überreicht heute 13 neue Einsatzmittel an die Katastrophenschutzeinheiten. Die übrigen Fahrzeuge werden Ende November übergeben.
Während der Übergabe erklärte Innenminister Roman Poseck heute auf dem Schlossplatz in Wiesbaden: „Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021, das Hochwasser in Bayern vor einigen Monaten und das Starkregenereignis Anfang August im nördlichen Landkreis Kassel haben uns vor Augen geführt, dass wir unseren Katastrophenschutz bestmöglich ausstatten müssen, um unsere Bevölkerung in Katastrophenfällen zu schützen. Auch in diesen Stunden erwarten die Menschen im Süden Deutschlands und in den Nachbarländern ein neues Hochwasser aufgrund langanhaltenden Regens mit möglicherweise katastrophalen Auswirkungen. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und den vielen Helferinnen und Helfern, die bereits im Einsatz sind oder in den nächsten Stunden und Tagen in den Einsatz gehen werden. Dass Hessen mit seiner guten personellen und sachlichen Ausstattung bei Bedarf auch anderen Ländern unterstützend zur Seite steht, haben wir auch in diesem Jahr bewiesen, unter anderem bei dem Hochwasser im Juni in Donauwörth.
Wert von 800.000 Euro
Hessen ist im Katastrophenschutz sehr gut aufgestellt. Wir haben in den vergangenen Jahren umfänglich in die Ausstattung und technische Modernisierung des hessischen Katastrophenschutzes investiert. Dank dieser Ausstattungsoffensive hat das Land die Zahl der Landesfahrzeuge im Katastrophenschutz seit dem Jahr 2008 von 278 auf inzwischen knapp 800 mehr als verdoppelt. Dadurch verfügen die rund 23.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den rund 800 Einheiten des Landes über eine umfassende und moderne Ausstattung des hessischen Katastrophenschutzes. Wir investieren weiter in die Zukunft des Katastrophenschutzes. Daher freue ich mich, dass wir den Katastrophenschutzeinheiten heute und im November insgesamt 26 neue Einsatzfahrzeuge bereitstellen.“
Jeder Gerätewagen-Logistik Katastrophenschutz mitsamt drei Modulen und dem Anhänger hat einen Wert von ca. 800.000 Euro. Die ca. 7,4 Meter langen und rund 11 Tonnen schweren Fahrzeuge dienen der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, der Bekämpfung von Hochwasserereignissen sowie der Evakuierung von Menschen auch in unwegsamem, zerstörtem oder überflutetem Gelände.
Die Gerätewagen-Logistik Katastrophenschutz werden bei den folgenden Feuerwehren stationiert: Feuerwehren Aarbergen, Darmstadt-Ahrheilgen, Dieburg, Edertal, Florstadt, Frankfurt-Bergen, Großalmerode, Kassel, Neuenstein, Offenbach-Rumpenheim, Wetzlar, Wiesbaden-Dotzheim und Zierenberg
Diese Feuerwehren erhalten die Gerätewagen-Logistik Katastrophenschutz mit Einsatzmodulen: Feuerwehren Bad Homburg, Bad-König, Bad-Soden Saalmünster, Biebertal, Dreieich-Sprendlingen, Eichenzell, Elz, Gudensberg, Hofheim, Riedstadt, Schwalmtal, Stadtallendorf und Wald-Michelbach
Mehr Respekt und Anerkennung
Der Minister führte weiter aus: „Die überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte tragen wesentlich dazu bei, dass wir im Katastrophenschutz sehr leistungsfähig sind. Bei meinen Besuchen erlebe ich die Frauen und Männer und bin beeindruckt, wie sie sich für unsere Gemeinschaft einsetzen und dabei Solidarität vorleben. Sie leisten dank ihres unermüdlichen Engagements Herausragendes für unser gesellschaftliches Miteinander. Dafür danke ich jeder Einzelnen und jedem Einzelnen sehr.“
Abschließend wies Innenminister Roman Poseck auf das Respekt-Paket der Hessischen Landesregierung hin: „Im vergangenen Jahr waren über 5.200 Einsatzkräfte Opfer einer Straftat. Das ist ein trauriger Höchststand. Wir als Landesregierung haben angesichts dieser erschreckenden Zahlen ein Respekt-Paket für mehr Respekt und Anerkennung unserer Einsatzkräfte geschnürt. Dieses habe ich am 5. September gemeinsam mit Ministerpräsident Boris Rhein vorgestellt. Darin sind unterschiedliche Maßnahmen enthalten: Wir wollen unter anderem zu Beginn nächsten Jahres die Polizeizulage um 22 % erhöhen. Zudem setze ich mich im Rahmen einer Bundesratsinitiative dafür ein, das Mindeststrafmaß bei tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte von den bisherigen drei auf sechs Monate zu erhöhen. Hierdurch wäre das Verhängen einer Geldstrafe nicht mehr möglich. Werden Einsatzkräfte gezielt in einen Hinterhalt gelockt, soll sogar eine Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr gelten. Damit bringen wir die Verwerflichkeit dieser Taten in der Bestrafung zum Ausdruck und sorgen für mehr Abschreckung. Wir wollen zudem die Ausstattung verbessern und mit einer Respekt-Woche und Social-Media-Kampagne für mehr Sichtbarkeit sorgen. Das Respekt-Paket ist ein Baustein, um diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Genauso wichtig ist aber die Gesellschaft. Wir brauchen die Bürgerinnen und Bürger, die Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten Respekt und Anerkennung für ihre Einsätze zeigen. Denn: Einsatz verdient Respekt.“