Innenminister Roman Poseck hat dem Landrat des Landkreises Limburg-Weilburg, Michael Köberle, einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 50.000 Euro aus dem Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ für die DEXT-Fachstelle des Kreises überreicht. Mit den Mitteln fördert die Hessische Landesregierung die Arbeit der im Amt für Jugend, Schule und Familie angesiedelten Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) im Landkreis Limburg-Weilburg im kommenden Jahr.
Dazu führte Innenminister Roman Poseck aus: „Demokratie lebt von den Demokratinnen und Demokraten und ihrem Engagement für unser Gemeinwesen. Gegenwärtig wird unsere Demokratie von Extremisten am rechten und am linken Rand und von religiösen Fundamentalisten unter Druck gesetzt. Hinzu kommen autoritäre Regime aus dem Ausland und ihre Bestrebungen, unsere Gesellschaft, zum Beispiel mit Desinformationskampagnen, zu spalten und unsere freiheitlich demokratische Grundordnung langfristig zu schwächen. Dem müssen wir uns im Sinne einer wehrhaften Demokratie entgegenstellen und unsere Demokratie aktiv vorleben.
Neben der Arbeit unserer Sicherheitsbehörden nimmt die Präventionsarbeit in Hessen einen wichtigen Platz ein. Mit dem Landesprogramm ,Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus‘ fördern wir gegenwärtig rund 120 Projekte. Dazu gehören auch die knapp 30 Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention. Sie sind ein zentraler Partner des Landes Hessen bei der Demokratieförderung vor Ort.
Auch die DEXT-Fachstelle des Landkreises Limburg-Weilburg unterstützt seit 2020 Bürgerinnen und Bürger in ihrem Engagement für die Demokratie, ist erste Anlaufstelle für Hilfesuchende, stellt bei Bedarf den Kontakt zu Beratungsstellen her oder führt Informationsveranstaltungen durch. Damit bietet die DEXT-Fachstelle in Limburg ein sehr niedrigschwelliges und flexibles Hilfsangebot sowohl für Kommunen und Organisationen, als auch für Bürgerinnen und Bürger. So leistet die Limburger DEXT-Fachstelle einen wichtigen Beitrag für starke demokratische Strukturen vor Ort und die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie.
Bei der Demokratieförderung und Extremismusprävention sparen wir auch in Zeiten angespannter Haushalte nicht und stellen nach gegenwärtigen Planungen auch im kommenden Jahr Fördermittel auf dem Niveau des Vorjahres zur Verfügung. Damit stehen für die wichtige Arbeit der hessenweit knapp 30 DEXT-Fachstellen auch im kommenden Jahr wieder rund zwei Millionen Euro zur Verfügung.“
Landrat Michael Köberle sagte: „Ich freue mich sehr über den Zuwendungsbescheid zur Förderung des Präventionsprojektes DEXT-Fachstelle in unserer Kreisverwaltung. Das Ziel der Fachstelle ist es, die Menschen im Landkreis Limburg-Weilburg in ihrem Engagement für die Demokratie zu stärken, sie zu vernetzen, für extremistische Tendenzen zu sensibilisieren und präventiv zu wirken. Bürgerinnen und Bürger des Landkreises können sich vertraulich und selbstverständlich kostenfrei an die DEXT-Fachstelle wenden, wenn sie Beratungsbedarf haben. Gemeinsam können Lösungen erarbeitet, die passenden Ansprechpartner und Hilfsangebote gefunden werden.“
Hintergrund zur Arbeit der DEXT-Fachstellen
Die 29 DEXT-Fachstellen in hessischen Städte und Kreisen sind zentrale Anlauf- und Beratungsstellen für Fragen und Angelegenheiten zu den Themen Demokratieförderung, Radikalisierung und Extremismusprävention. Ziel der Arbeit der Fachstellen ist es, die Menschen im Landkreis in ihrem Engagement für die Demokratie zu stärken, sie zu vernetzen, für extremistische Tendenzen zu sensibilisieren und präventiv zu wirken. Zu ihren Aufgaben gehören das Erkennen der örtlichen Bedarfe, die Vernetzung lokaler Akteure und die Koordinierung von Fort- und Weiterbildungen (auch für Behörden) in Abstimmung mit den „Partnerschaften für Demokratie“. Außerdem fungieren die DEXT-Fachstellen als Anlaufstelle für Erstberatung, vermitteln bei Bedarf an weitere Unterstützungsangebote und fördern kleinere lokale Projekte gegen Radikalisierung und Extremismus. Hauptzielgruppen ihrer Arbeit sind Fach- und Führungskräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Kommunalverwaltungen und Schulen. Die kostenlosen Angebote sind aber darüber hinaus grundsätzlich für alle betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürger offen.
Gefördert werden die DEXT-Fachstellen grundsätzlich mit jeweils bis zu 50.000 Euro jährlich aus dem Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“. Fachlich begleitet werden die DEXT-Fachstellen bei ihrer Arbeit durch das Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) sowie einen eingerichteten Fachbeirat aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Stellen. Ein regelmäßiger und enger Austausch der DEXT-Fachstellen mit den regional zuständigen Sicherheitsbehörden ist gewährleistet.
Die aktuelle Förderperiode des 2015 eingerichtet Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ umfasst den Zeitraum 2020 bis 2024. Das Folgeförderprogramm wird vorausaussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 starten.