Roman Poseck steht mit einer Gruppe von teils uniformierten Menschen vor einem Feuerwehrwagen.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Dorheim erhält Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde

Kommunalminister Roman Poseck hat den Friedberger Stadtteil Dorheim zum 1.250-jährigen Bestehen mit der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde ausgezeichnet. Nach den Feststellungen des Staatsarchivs gründet das 1.250-jährige Jubiläum von Dorheim auf eine erstmalige Erwähnung im Jahr 775 im Lorscher Kodex als „doricheimer marca“.

Zur Auszeichnung von Dorheim sagte Kommunalminister Roman Poseck: „Anlässlich eines Jubiläums wird nicht nur gefeiert, sondern aus guten Gründen auch immer zurückgeblickt. Dorheim blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die tief mit der Entwicklung der Region und der Stadt Friedberg verbunden ist. Insbesondere in von Unsicherheiten geprägten Zeiten gibt es Halt und Vertrauen, sich mit der Geschichte der eigenen Heimat, seinen Wurzeln, vertraut zu machen. Dazu tragen auch die Freiherr-vom-Stein-Ehrungen bei, die wir als Landesregierung anlässlich von Jubiläen für kommunale Verdienste an Städte und Gemeinden sowie Persönlichkeiten verleihen, die sich in diesem Bereich verdient gemacht haben.

So ist dies auch bei Dorheim der Fall. Der Stadtteil gehört zu den ältesten in Hessen. Im Laufe der Jahrhunderte hat Dorheim, das zunächst eine ländliche Siedlung war, zahlreiche Veränderungen erfahren – von der Schenkung an das Kloster Lorsch über wechselnde Herrschaftsverhältnisse bis hin zur Eingemeindung 1977 nach Friedberg. Die Eingliederung von Dorheim in die Stadt Friedberg war ein bedeutender Schritt in der Entwicklung des Stadtteils. Heute ist Dorheim ein lebendiger Stadtteil mit einer starken Identität, der seinen dörflichen Charakter positiv bewahrt hat.

Zentral für die Entwicklung Dorheims und den ausgeprägten Zusammenhalt im Stadtteil sind die Menschen, die Dorheim prägten und prägen. Ob in Vereinen, bei Festen, in kirchlichen, sportlichen oder kulturellen Initiativen: In Dorheim wird bürgerschaftliches Engagement beispielgebend gelebt, wird kommunales Leben zukunftsgerichtet gestaltet. Dabei wird Verantwortung für das Gemeinwesen und untereinander in der Stadtteilgemeinschaft aktiv gelebt. Das ist es, was den Stadtteil so lebens- und liebenswert macht, was sein immaterieller Schatz ist. Mit der Auszeichnung mit der Freiherr-vom-Stein-Ehrenuhrkunde würdigt das Land nun die Verdienste des Stadtteils und seiner Bürgerinnen und Bürger sowie die starke Bürgerkultur in Dorheim.

Für ihr bürgerschaftliches Engagement und ihren Gemeinsinn danke ich allen Dorheimerinnen und Dorheimer, die sich in einem der Vereine, den Kirchen, der Freiwilligen Feuerwehr oder der Kommunalpolitik engagieren. Besonders danken möchte ich aus aktuellem Anlass dem Festausschuss um Ortsvorsteher Dr. Klaus-Dieter Rack und allen Helferinnen und Helfern, die das Jubiläumsfest zu Ehren ihres Stadtteils ermöglicht haben.

Dorheim kann stolz sein auf seine 1250-jährige Tradition und das Erreichte. Ich bin mir sicher, dass die nächsten Kapitel folgen werden. Auch in der Zukunft wird es Chancen und Herausforderungen geben, welche die Bürgerinnen und Bürger Dorheims gemeinsam mit Mut und Entschiedenheit zu nutzen werden wissen und die sie auch gekonnt meistern werden. Dafür wünsche ich dem Stadtteil und seinen Bürgerinnen und Bürgern alles Gute.“

Land fördert Feuerwehrhaus in Friedberg-Ockstadt

Am Rande der Veranstaltung überreichte Heimatschutzminister Roman Poseck dem Bürgermeister von Friedberg, Kjetil Dahlhaus, einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 357.720 Euro für den Neubau des Feuerwehrhauses für die Freiwillige Feuerwehr Ockstadt. Dazu führte Roman Poseck aus: „Die rund 50 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Ockstadt verdienen gut Voraussetzungen, um ihre Einsätze möglichst erfolgreich und sicher zu bestreiten. Dazu gehören ein modernes Feuerwehrhaus und zeitgemäße Einsatzfahrzeuge. Die Kameradinnen und Kameraden in Ockstadt dürfen sich auf eine neue Heimat freuen, die kompakt und flexibel sein soll und in der gleichzeitig all ihre Ausrüstung und Fahrzeuge unterkommen können. Der kommunalpolitisch Verantwortlichen danke ich für den Entschluss zum Neubau, der ihnen in Zeiten finanziell angespannter Haushalte sicherlich einiges abringen wird. Das neue Feuerwehrhaus wird ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Brandschutzes in Ockstadt sein, mit dem die Sicherheitsarchitektur im Stadtteil und ganz Friedberg gestärkt wird.“

Hintergrund: Freiherr-vom-Stein-Ehrungen

Als Staatsminister leitete Freiherr vom Stein, der aus Nassau an der Lahn stammte, Reformen ein, die 1808 in die Preußische Städteordnung mündeten, mit der die Grundlage für die heutige kommunale Selbstverwaltung gelegt wurde. Später setzte sich Freiherr vom Stein auf dem Wiener Kongress 1815 erfolgreich für das Fortbestehen der staatlichen Selbständigkeit der Stadt Frankfurt am Main ein und wurde daraufhin dort zum Ehrenbürger ernannt. Der Landtag wählte 1952 als Kommunalverfassung bewusst die Magistratsverfassung in der Tradition der Steinschen Städteordnung von 1808.

Die Freiherr-vom-Stein-Plakette ist die höchste Auszeichnung des Landes für kommunale Verdienste. Neben der nur einmal stattfindenden Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette an Kommunen, die mindestens 750 Jahre alt sind, kann ihren einzelnen Ortsteilen aus Anlass eines entsprechenden Jubiläums die Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde verliehen werden. Seit 1956 wird sie auch an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung besondere Verdienste erworben haben.

Umfangreiche Investitionen im Brand- und Katastrophenschutz

Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes ist für die Hessische Landesregierung ein Schwerpunkt. Im Rahmen seiner Unterstützung investiert das Land schon seit Jahren in Feuerwehrfahrzeuge, -häuser und -technik, aber zum Beispiel auch in die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Förderung von mehr als 1.700 Einsatzfahrzeugen und mehr als 550 baulichen Maßnahmen insgesamt fast 200 Millionen Euro. Im Jahr 2025 investiert die Hessische Landesregierung weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz und stärkt die Einheiten bedarfsgerecht. Hierfür stellt das Land für 2025 insgesamt rund 69 Millionen Euro bereit. Hinsichtlich der kommunalen Feuerwehren werden allein zur Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und Neubaumaßnahmen voraussichtlich rund 21 Millionen Euro aufgewendet. 

Den Brandschutz in Friedberg hat die Landesregierung seit 2021 mit mehr als 185.000 Euro gefördert. Auch der Wetteraukreis, dem Friedberg angehört, hat von der Landesförderung profitiert: Alleine in den vergangenen zwei Jahren wurden 17 Fahrzeuge und vier bauliche Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 2,7 Millionen Euro gefördert. Im vergangenen Jahr 2024 wurden im Landkreis sieben Fahrzeug und zwei bauliche Maßnahmen mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro gefördert.