Innenstaatssekretär Stefan Sauer bei der Übergabe der Förderbescheide

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Drei Hochschulprojekte erhalten Förderung

Hessen fördert drei neue Hochschulprojekte im Bereich der Cybersicherheitsforschung. Innenstaatssekretär Stefan Sauer hat Vertretern der TU Darmstadt für die Projekte „F-LION“ und „PrivaLingo“ sowie der Hochschule Darmstadt für das Projekt „Bio4ensics“ Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt 965.000 Euro übergeben.

„Die Hessische Landesregierung stärkt ganz bewusst unterschiedliche Forschungsvorhaben im Bereich der Cybersicherheit. Darmstadt hat sich hierbei mittlerweile zu einem Hotspot der Cybersicherheitsforschung in Deutschland und Europa entwickelt, die wir als Landesregierung nachhaltig unterstützen. Durch die Kooperationen in den unterschiedlichen Forschungsbereichen entstehen Synergien, die am Ende allen nützen. Alle Forschungsvorhaben der Hochschulen können einen Beitrag zur Optimierung unserer Sicherheitsarchitektur in Hessen leisten und die Behördenarbeit von morgen und die Strafverfolgung der Zukunft nachhaltig verbessern“, sagte Staatssekretär Stefan Sauer anlässlich einer Bescheidübergabe in Wiesbaden.

Geförderte Projekte

Das Hessische Innenministerium fördert insgesamt bereits neun Forschungsprojekte im Bereich der Cybersicherheit. Die drei jetzt unterstützen Projekte haben eine Laufzeit von jeweils zwei Jahren und setzen mit ihren Forschungsschwerpunkten direkt an den Bedarfen der hessischen Sicherheitsbehörden an.

  • Das Forschungsprojekt „F-LION“ unter Leitung von Prof. Dr. Ahmad-Reza Sadeghi (TU Darmstadt) erforscht ein „Federated-Learning System“. Dabei handelt es sich um eine Technik aus der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der ein KI-Modell auf mehreren Geräten und über voneinander getrennte Datensätze trainiert wird. Jedes teilnehmende Gerät verfügt über einen eigenen lokalen Datensatz, der nicht mit anderen Teilnehmern ausgetauscht wird. Das Land Hessen unterstützt dieses Projekt mit 335.000 Euro.
  • Einen anderen Aspekt der Cybersicherheit erforscht Dr. Ivan Habernal (TU Darmstadt) im dritten Förderprojekt „PrivaLingo“. Aktuelle Übersetzungssysteme, wie sie von Unternehmen, aber auch vielen Privatnutzern eingesetzt werden, genügen nicht immer den Datenschutzanforderungen. Daher wird im Rahmen des Forschungsprojekts die Entwicklung eines sicheren maschinellen Übersetzungssystems untersucht, das die Nutzer- und Übersetzungsdaten gleichermaßen schützt. Das Forschungsvorhaben wird durch das Land Hessen mit einer Fördersumme von 295.000 Euro unterstützt.
  • Im Forschungsprojekt „Bio4ensics“ werden neue biometrische Methoden in der Cyberforensik entwickelt, um Täter und Opfer anhand von Gesichtern, Tattoos und Händen zu identifizieren. Bio4ensics erforscht die Nutzung ausschließlich von Computerprogrammen erzeugten künstlichen Bildern für das KI-Training. Mit einer Fördersumme von 335.000 Euro wird das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Busch und Dr. Christian Rathgeb (beide Hochschule Darmstadt) gefördert.

Hintergrundinfo: Forschungsförderung Cybersicherheit in Hessen

Um die Forschungslandschaft im Bereich Cybersicherheit im Land Hessen gezielt fördern zu können, hat das Hessische Innenministerium eine Förderrichtlinie „Cybersicherheitsforschung in Hessen“ entwickelt. Das Land Hessen stellt mit dieser Richtlinie ein Förderprogramm für die Cybersicherheitsforschung bereit, über das Forschungsergebnisse aus dem Bereich Cybersicherheit generiert und allgemein verfügbar und nutzbar gemacht werden sollen. Ziel ist es, das Vertrauen in die Integrität und Verlässlichkeit der digitalen Welt zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das Land Hessen gewährt nach Maßgabe dieser Förderrichtlinie „Cybersicherheitsforschung in Hessen“ Zuwendungen für Projektförderungen an Hochschulen des Landes Hessen sowie an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz im Land Hessen zur Förderung von Forschungsvorhaben im Bereich Cybersicherheit.