Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Griesheim mit KOMPASS-Sicherheitssiegel ausgezeichnet

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde hat Staatssekretär Stefan Sauer der Stadt Griesheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg) als zwölfte hessische Kommune das KOMPASS-Sicherheitssiegel verliehen.

Die Kommune nimmt seit September 2018 offiziell an der Sicherheitsinitiative teil und hat in den vergangenen vier Jahren gemeinsam mit der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die zu einer verbesserten Sicherheitslage und einem positiveren Sicherheitsgefühl beitragen.

„Mit KOMPASS haben wir Ende 2017 ein weiteres, neues Kapitel in der Sicherheitsstrategie des Landes Hessen aufgeschlagen mit dem Ziel, dass hessische Städte und Gemeinden Probleme vor Ort selbständiger angehen und individuelle Lösungen entwickeln können. Griesheim hat sich durch viel Engagement das KOMPASS-Sicherheitssiegel redlich verdient und gemeinsam mit der Polizei für die Bürgerinnen und Bürgern eine ganze Palette an Maßnahmen entschlossen und konsequent umgesetzt, die allesamt zu einer Verbesserung der Sicherheitslage und des Sicherheitsgefühls vor Ort beitragen werden. Am Ende eines solchen Prozesses für die Sicherheit steht die Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel. Es ist das sichtbare und anerkennende Zeichen dafür, dass die Kommune mit herausragendem Einsatz mehr für die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger unternommen hat und sich auch weiterhin verpflichtet fühlt, den Sicherheitsgedanken vor Ort mit Leben zu füllen. Ich gratuliere allen Beteiligten der Stadt Griesheim sehr herzlich zu diesem Erfolg und der damit verbundenen KOMPASS-Siegelverleihung“, so Staatssekretär Stefan Sauer.

Über eine in Griesheim erfolgte und von der Justus-Liebig-Universität in Gießen begleiteten repräsentativen Bürgerbefragung, mittels durchgeführte Sicherheitsrunden sowie über Ortsbegehungen wurde ein Maßnahmenkatalog zur Vermeidung von Angsträumen in der Stadt erarbeitet.

Stärkung der Verkehrsprävention und Sicherung von Schulwegen

Die Verkehrssituation in Griesheim war durch das hohe Verkehrsaufkommen eins der dringlichsten Problemstellung der Bürgerinnen und Bürgern von Griesheim. Die Landespolizei konnte gemeinsam mit der Stadt eine Vielzahl von Verkehrspräventionsmaßnahmen umsetzen, beispielhaft seien hier die neuen Radwegeverkehrskonzepte, die Sicherungen von Schulwegen durch rote Aufmerksamkeitsflächen sowie die Ausweitung der 30er Tempolimit-Zone am Südring genannt.

Zusätzlich wurde die Präsenz des Freiwilligen Polizeidienstes und der Stadtpolizei zur Nachtzeit erhöht, um eine Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls herbeizuführen. Gleichzeitig wurden Angsträume mit neuen Beleuchtungskonzepten ausgestattet und ein neuer kommunaler Mängelmelder eingeführt.

„Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik belegt, dass Hessen und auch Griesheim sehr sicher sind. Mit neuen Impulsen und individuell zugeschnittenen Präventionsmaßnahmen haben die Beteiligten vor Ort gemeinsam mit der Polizei die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl in der Stadt weiter gestärkt. Diese Auszeichnung bedeutet nicht, dass hier künftig keine Straftaten mehr passieren. Es steht vielmehr dafür, dass die Kommune sich in besonderem Maße für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, deren Sorgen und Ängste aufgegriffen und gemeinsam mit der Polizei Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt hat“, sagte der Staatssekretär.

Mit Griesheim nehmen bereits 131 hessische Kommunen an der Sicherheitsinitiative KOMPASS des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport teil. Über 2,8 Millionen Hessinnen und Hessen profitieren damit von der bundesweit einmaligen Initiative, die bereits Ende 2017 eingeführt wurde. Zahlreiche Bürgerbefragungen und lokale Sicherheitskonferenzen haben seitdem stattgefunden. Als Ausfluss daraus sind jeweils vor Ort in den KOMPASS-Kommunen passgenaue Lösungen für identifizierte Problemlagen angestoßen und vielerorts bereits umgesetzt worden.  Mit KOMPASSpartner und KOMPASSregion bietet die Sicherheitsinitiative des Landes seit einigen Monaten speziell auch kleineren Kommunen einen leichten Einstieg in das Sicherheitsprogramm, die zunächst als KOMPASSpartner von einzelnen KOMPASS-Bausteinen profitieren können. Ebenso können sich mehrere kleinere Kommunen als KOMPASSregion zusammentun und so gemeinsam die Vorteile des Programms nutzen und sich das kommunale Engagement für mehr Sicherheit aufteilen.

Weiterführende Informationen zum KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel finden Sie unter kompass.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster. Interessierte Kommunen können sich an kompass@hmdis.hessen.de wenden.

Hintergrund

In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der erfassten Straftaten im Landkreis Darmstadt-Dieburg sowie in der Stadt Griesheim um noch nicht einmal drei Prozent gestiegen, während die Aufklärungsquote von Delikten beständig anstieg. Die Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg verzeichnete im vergangenen Jahr 2021 insgesamt 17.396 Straftaten in ihrem Zuständigkeitsbereich. Die Anzahl der erfassten Straftaten in Griesheim lag bei 681 Delikten und gemessen an der Einwohnerzahl unter dem hessischen Durchschnitt.

Die Sicherheitslage wird in den hessischen Kommunen von Jahr zu Jahr signifikant besser. 2021 ist war die Kriminalitätsbelastung in Hessen im fünften Jahr in Folge erneut deutlich gesunken. Mit genau 336.030 Straftaten wurden 6.393 Fälle weniger gezählt als noch im Vorjahr (-1,9 Prozent). Das ist der niedrigste Wert seit 1980. Die Kriminalitätsbelastung ist mit 5.340 Straftaten pro 100.000 Einwohner ebenfalls weiter gesunken (2020: 5.446). Die Gefahr, in Hessen Opfer von Kriminalität zu werden, ist damit auf einem historischen Tiefstand. 65,6 Prozent der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten wurden letztes Jahr aufgeklärt. Das ist nach 2020 (65,5 Prozent) erneut der mit Abstand höchste jemals gemessene Wert, seit Einführung der Kriminalstatistik im Jahr 1971.