Die beiden Kommunen schlossen sich mit Beginn des Jahres 2023 zusammen, um ein gemeinsames amtliches Mitteilungsblatt umzusetzen und haben ihre Kooperation auf den gesamten Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ausgeweitet.
Staatssekretär Martin Rößler führte zu dem zukunftsweisenden Projekt aus: „Es freut mich, dass ich der Gemeinde Habichtswald einen Zuwendungsbescheid zur Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit mit Zierenberg überreichen durfte. Damit gibt es ein weiteres Projekt, das die Vorteile der Interkommunalen Zusammenarbeit unterstreicht: Die beiden nordhessischen Kommunen können durch die Zusammenarbeit jährlich Personalkosten in Höhe von 18.000 Euro einsparen. In Zeiten angespannter Haushalte ist dies ein beachtlicher Effizienzgewinn, der den Kommunen Spielräume an anderer Stelle gibt.
Gemeinsame Pressearbeit als Modell für moderne Verwaltung
Damit ist die Kooperation von Habichtswald und Zierenberg ein Beispiel dafür, wie durch Zusammenarbeit und die Zusammenlegung von Ressourcen nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch der Service und die Bürgernähe der Verwaltung verbessert werden können. Nach der Umsetzung eines gemeinsamen Mitteilungsblatts wurde mittlerweile eine gemeinsame Vollzeitstelle für die Pressearbeit und die Ausweitung auf moderne Kommunikationskanäle wie Social Media und eine Dorfapp eingerichtet. Das sind bedeutende Schritte hin zu einer zukunftsfähigen und digitalen Verwaltung, von denen die Bürgerinnen und Bürger vor Ort unmittelbar profitieren.“
Der erfolgreiche Start des amtlichen Mitteilungsblattes Anfang des Jahres 2023 hat zu der Entscheidung geführt, die gesamte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit künftig gemeinsam zu erledigen. Auf Bürgermeisterebene wurde beschlossen, eine gemeinsame Pressestelle zu schaffen, die für alle relevanten Aufgaben zuständig ist, einschließlich Presseanfragen, Werbematerial, Bürgerbroschüren und Glückwunschschreiben.
Der Staatssekretär führte abschließend aus: „Die Interkommunale Zusammenarbeit ist gerade für kleinere und ländliche Kommunen ein gutes Instrument, um den Herausforderungen der Zukunft wirksam zu begegnen. Das verdeutlicht die rege Nutzung des Förderprogramms durch unsere Kommunen. Wir werden die Kommunen weiterhin ermutigen, freiwillig und aktiv zusammenzuarbeiten, um Synergieeffekte zu nutzen und die Daseinsvorsorge weiterzuentwickeln.“
Förderprogramm Interkommunale Zusammenarbeit: Land fördert Synergien
Die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) in Hessen ist eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2004 wurde die erste „Rahmenvereinbarung zur Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit“ in enger Abstimmung mit den Kommunalen Spitzenverbänden ins Leben gerufen. Die Hessische Landesregierung hat seitdem das Förderprogramm deutlich erweitert. Die Zahl der Aufgabenbereiche und der Kreis der Antragsteller wurden mit jeder neuen Auflage erweitert. Heute sind nahezu alle Aufgabenbereiche von der IKZ-Förderrichtlinie umfasst und alle Kommunen können Förderanträge stellen. Seit dem Jahr 2008 konnten 535 Projekte mit einer Gesamtsumme von mehr als 37 Millionen Euro gefördert werden, an denen 2.506 Gemeinden, Städte und Landkreise beteiligt sind (Mehrfachzählung = Kommunen mit mehreren IKZ-Projekten). Im Jahr 2025 wurden bereits drei Kooperationen mit insgesamt 180.000 Euro gefördert.
Die Art und Form der IKZ-Kooperationen betreffen seit jeher verschiedene kommunale Aufgabenbereiche und haben meist Vorbildcharakter für andere Kommunen. So kooperieren immer mehr Kommunen bei der Beschaffung und Wartung von Feuerwehrtechnik, halten gemeinsame Verwaltungs- und Ordnungsbehördenbezirke vor oder arbeiten beispielsweise bei der Abfallentsorgung oder in der Finanz- und Bauverwaltung zusammen. Die Digitalisierung und damit verbundene Aufgaben wie Datenschutz und Cybersicherheit eröffnen ein weiteres Feld der Zusammenarbeit von Kommunen in Hessen.
Das „Kommunale Beratungszentrum Hessen – Partner der Kommunen“ berät hessische Kommunen seit dem Jahr 2009 zu strategischen und inhaltlichen Fragen rund um die Interkommunale Zusammenarbeit.