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Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Höchste Auszeichnung für Spitzensportler, Teams, Trainer und Ehrenamtliche

Erneut zeichnete das Land Hessen die besten und engagiertesten Vertreterinnen und Vertreter aus dem Leistungs- und Breitensport mit der Sportplakette des Landes Hessen aus. Die höchste Auszeichnung des Landes im Bereich des Sports wurde von Sportminister Peter Beuth gemeinsam mit Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbundes Hessen, an insgesamt 20 Preisträger in den Kategorien Aktive, Trainer und Ehrenamtliche verliehen. Zu den Ausgezeichneten zählten in diesem Jahr unter anderem der viermalige Formel-1 Weltmeister Sebastian Vettel (Motorsport), Deborah Levi (Bob), Rebekka Haase (Leichtathletik) sowie die hessischen Vize-Europameisterinnen Laura Freigang, Sara Doorsoun, Nicole Anyomi und Sophia Kleinherne (Fußball). Auch das gesamte Team von Europa-League- Sieger Eintracht Frankfurt wurde ausgezeichnet. Trainer Oliver Glasner nahm die Sportplakette in der Casinogesellschaft Wiesbaden ebenso persönlich in Empfang, wie Sascha Leis, Cheerleading-Coach bei den Offenbacher Kickers. Aber auch Ehrenamtliche, wie Pierre Fontaine, langjähriger ehrenamtlicher Vorsitzender des Rollstuhl-Sportclubs Frankfurt, erhielten die begehrte Auszeichnung.

„Die herausragenden Leistungen und sportlichen Erfolge der geehrten Aktiven und Trainer sowie das beständige und wertvolle Engagement der Ehrenamtlichen sind auch in diesem Jahr aller Ehren wert. Seien es die großen historischen Erfolge in den Stadien dieser Welt oder das vielfältige freiwillige Engagement in den Vereinen. Für diesen herausragenden Einsatz und die Spitzenleistungen im vergangenen Jahr gilt allen Preisträgerinnen und Preisträgern unser höchster Respekt und unser herzlicher Dank, den wir sehr gerne mit der höchsten sportlichen Auszeichnung des Landes würdigen“, so Sportminister Peter Beuth.

Sportplakette des Landes

Zur Anerkennung sportlicher Leistungen und zur Würdigung besonderer Verdienste um den Sport in Hessen wurde die Sportplakette des Landes Hessen erstmals im Jahr 1970 gestiftet. Sie wird jährlich an Personen oder Mannschaften verliehen, die nach internationalen und nationalen Maßstäben sportliche Höchstleistungen erzielt haben und durch ihre sportliche Haltung Vorbild sind, sowie an Personen, die sich in langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in Vereinen und Verbänden um die Jugend- oder Breitenarbeit im Sport besonders verdient gemacht haben. Seit 2020 wird die Sportplakette des Landes zudem an Personen verliehen, die als Trainerin oder Trainer herausragende Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene erzielt haben und durch ihre sportliche Haltung als Vorbild wirken.

Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbundes Hessen (lsb h) betonte: „Die Sportplakette des Landes Hessen ist ein toller Anlass die herausragenden Leistungen im Breiten- und Spitzensport zu würdigen. Gleichzeitig ist die Verleihung eine gute Gelegenheit, sich bei jenen Ehrenamtlichen zu bedanken, die sich über Jahre oder Jahrzehnte in ehrenamtlicher Funktion um die Pflege und Entwicklung des Sports in Hessen verdient gemacht haben. Ohne Menschen, die sich in ihrer Freizeit freiwillig für den Sport einsetzen und mit anpacken, wenn dies erforderlich ist, würden viele unserer hessischen Sporttalente vermutlich gänzlich unentdeckt bleiben. Daher gehören Breiten- und Leistungssport unweigerlich zusammen und werden mit der gemeinsamen Verleihung der Sportplakette einmal im Jahr symbolisch zusammengeführt.“

Folgende Preisträger wurden mit der Sportplakette des Landes Hessen 2022 ausgezeichnet:

Preisträger Aktive:

Im Jahr 2022 wurde Rebekka Haase Europameisterin in der 4x 100m Staffel sowie Deutsche Meisterin über die 200m Distanz. Bei den olympischen Spielen 2021 in Tokio erreichte Sie mit der 4x 100m Staffel den 5. Platz.

Oliver Klemet wurde in der 4x 1,5 Kilometer Staffel der Freiwasserschwimmer 2022 bei den Schwimmweltmeisterschaften im ungarischen Budapest Weltmeister.

Wechselte 2018 von der Leichtathletik in den Bobsport, feierte 2020 den ersten Sieg als Anschieberin in einem Weltcuprennen, 2021 die Europameisterschaft und 2022 sogar die Olympische Goldmedaille im Zweierbob.

Felipe Levin ist seit 2011 Mitglied der Nationalmannschaft und feierte seitdem nationale wie internationale Erfolge. Im Jahr 2022 wurde er Weltmeister im ungarischen Szeged in der Offenen Klasse.

Lisa Mayer konnte verletzungsbedingt nicht in Tokio antreten, war jedoch 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio auf den 200m nicht nur schnellste Europäerin, sondern unterbot auch den hessischen Rekord aus dem Jahr 1972 von Christiane Kaufmann. Zusammen mit Rebekka Haase wurde sie 2022 Europameisterin mit der 4x 100m Staffel.

Neben zahlreichen internationalen Titeln im Handbike-Straßenrennen und -Zeitfahren gewann Vico Merklein Silber bei den Paralympics 2012 und 2021 sowie 2016 die Paralympische Goldmedaille im Straßenrennen und Bronze im Zeitfahren.

Sebastian Vettel wurde beim Großen Preis von Abu-Dhabi 2010 der jüngste Weltmeister aller Zeiten und konnte den Titel gleich drei Mal in den darauffolgenden Jahren verteidigen, was bisher insgesamt nur vier Fahren in der Formel 1 gelang.

Vanessa Weinhauer war von 2011 bis 2017 6-fache Deutsche Meisterin und erreichte 2016 jeweils den 3. Platz bei der Welt- und Europameisterschaft in der Offenen Klasse im Wakeboarden.

Mit Nicole Anyomi, Sara Doorsun, Laura Freigang und Sophia Kleinherne waren gleich vier Spielerinnen der Eintracht aus Frankfurt im Aufgebot der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen, welche bei der Europameisterschaft 2022 in England einen fulminanten Auftritt hinlegte und in einem tragischen Finale Vize-Europameister wurde.

Nach dem tragischen Scheitern im Elfmeterschießen 2018/2019 im Europa League-Halbfinale gegen Chelsea gewann die Eintracht 2022 in Sevilla die begehrte Trophäe und zog damit erstmals in der Vereinsgeschichte in die 1991 neu gegründete Champions League ein, wo es ihr gelang die Gruppenphase als Zweiter zu überstehen.

Preisträger Trainer:

Niko Arnautis ist seit 2017 der verantwortliche Cheftrainer des Frauen-Bundesligateams des 1. FFC Frankfurt und nach der Fusion seit 2021 von Eintracht Frankfurt. In der Saison 2021/2022 schaffte seine Mannschaft den 3. Platz und damit die Qualifikation zur Champions League. Vier Spielerinnen seines Teams wurden in London 2022 Vize-Europameisterinnen.

David Corell ist seit 2017 Nachwuchs-Landestrainer, später Nachwuchs-Bundestrainer und seit 2021 auch DLV-Bundestrainer. Ergänzend zur Tätigkeit als Leichtathletiktrainer ist er auch verantwortlicher Heimtrainer von Deborah Levi und Laura Nolte, den aktuellen Goldmedaillengewinnerinnen im 2-er Bob bei den Olympischen Spielen in Peking 2022.

Nach Trainerstationen in Österreich und beim Bundesligisten VfL Wolfsburg ist Oliver Glasner seit 2021 Cheftrainer der SG Eintracht Frankfurt, mit welcher er spektakulär in der Saison 2021/22 die Europa League gewann und somit die erste Teilnahme des Vereins in der Champions League ermöglichte.

Ralf Hollmann wurde 2014 Trainer des Jahres und gilt als einer der besten Techniktrainer der Welt. Er trainierte u.a. Weltklasse-Ruderer wie Marcel Hacker, Leonie Pless, Katrin Thoma, Jonas Gelsen oder Stephan Krüger, welche zahlreiche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene feierten.

1995 war Sascha Leis Mitgründer der Abteilung Cheerleading im OFC „Kickers“ 1901 e.V. und ist seitdem dort Abteilungsleiter, Cheftrainer, aktiver Cheerleader und Juror/Schiedsrichter. Die Shadow Cheer Allstars wurden u.a. sechs Mal Europacup-Sieger.

Preisträger Ehrenamtliche

Pierre Fontaine ist seit über 15 Jahren im Rollstuhlsport. Bei der Frankfurter Rollstuhlbasketballmannschaft ING Skywheelers ist er aktuell Teammanager und 1. Vorsitzender des Fördervereins und hat dort die verschiedensten Posten begleitet. Er ist außerdem Dezernent für Inklusion und Barrierefreiheit im Kreis Offenbach. Als OK-Chef hat er wesentlich zum Gelingen der Rollstuhlbasketball-Europameisterschaft 2013 in Frankfurt beigetragen.

Rainer Grammann ist seit 2015 Vorsitzender des Ehrenrats des Hessischen Fußball-Verbandes und Mitglied im Verbandsvorstand. Insgesamt war er mehr als 40 Jahre für den Hessischen Fußballverband tätig und zeichnete sich auch darüber hinaus mit großem ehrenamtlichen Engagement im kirchlichen und kommunalpolitischen Bereich, aber auch im Landessportbund und der DLRG aus.

Im Jahre 2002 gründete Ernes Erko Kalač den integrativen Gesundheits- und Kampfsportverein Lotus Eppertshausen/ Rödermark. Sowohl Menschen mit Behinderung als auch Flüchtlinge haben die Möglichkeit, in dem Verein Kampfsport zu erlernen. Ernes Kalač hat ein Konzept für Para-Karate geschrieben, welches inzwischen in ganz Deutschland angewandt wird.

Dagmar Schmitt-Merkel ist seit 2017 im Mentoring-Programm des Landessportbundes Hessen aktiv und seit 2020 Projektleiterin. Seit 2012 ist sie Vorsitzende des TV 1901 Niederbrechen, eines über 1000 Mitglieder starken Mehrspartenvereins.

Reinhard Witzel ist nicht nur stellvertretender Vorsitzender im Sportkreis Darmstadt-Dieburg, er ist darüber hinaus Lehrreferent in der Sportjugend Hessen, Mitglied in verschiedenen Landesausschüssen sowie Verantwortlicher für Organisation und Durchführung von Fortbildungen für (Sport)-Lehrerinnen und -Lehrer.

Pandemiebedingt wurde in den letzten beiden Jahren von einer persönlichen Verleihung in größerem Rahmen abgesehen. Neben den diesjährigen Preisträgern wurden deshalb auch die bereits geehrten Trägerinnen und Träger der Sportplakette aus dem vergangenen Jahr noch einmal in die Verleihungsrunde aufgenommen.

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