Innenminister Poseck steht am Rednerpult und spricht zu Publikum. Im Hintergrund sind Aufsteller aus der Ausstellung zu sehen.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister bei Ausstellungseröffnung des BdV

Die Wanderausstellung „Ungehört – die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung und Integration“ richtet ihren Blick auf Erfahrungen, Verluste und Leistungen von Frauen in den Jahren der Flucht, Vertreibung und Integration.

Im Mittelpunkt der Präsentation stehen sechs Zeitzeuginnen, die aus unterschiedlichen Regionen des östlichen Europas stammen. Ihre Wege durch die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte weisen Gemeinsamkeiten auf und sind dennoch jeder für sich ganz besonders. Sie stehen exemplarisch für viele deutsche Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten.

Wanderausstellung widmet sich Flucht und Vertreibung von Frauen

Innenminister Roman Poseck hat auf Einladung des Bundes der Vertriebenen Hessen (BdV) die Wanderausstellung mit eröffnet. Auch der hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Andreas Hofmeister, nahm an der Eröffnung im Wiesbadener „Haus der Heimat“ teil. Der BdV Hessen zeigt die Wanderausstellung vom 31. Oktober bis 6. Dezember 2024 in Kooperation mit dem Haus des Deutschen Ostens München. So konnte Minister Poseck auch dessen Direktor, Prof. Dr. Andreas Otto Weber, in der hessischen Landeshauptstadt begrüßen.

In seinem Grußwort hob Innenminister Roman Poseck hervor: „Die Wanderausstellung widmet sich denjenigen, die besonders viel – im wahrsten Sinne des Wortes – zu tragen und zu ertragen hatten: den Frauen. Viele mussten nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat im östlichen Europa verlassen und eine Reise ins Ungewisse antreten. Mütter, Großmütter, Schwestern und Tanten, oft begleitet von Kindern haben durch Flucht und Vertreibung vieles mit traumatischen Folgen erleiden müssen. Sie haben alles darangesetzt, ihre Lieben so gut wie möglich durch diese schwere Zeit zu bringen. Nicht selten waren sie dabei aber auf sich alleine gestellt, weil ihre Männer gefallen oder in Kriegsgefangenschaft waren. Den Frauen fiel es danach häufig schwer, über das Erlebte zu sprechen. Die Ausstellung gibt diesen Frauen nun eine starke Stimme und beleuchtet ihre Geschichten, Schicksale und Erfolge.

Flucht und Vertreibung sind leider wieder in Europa aktuell. Auch heute sind Frauen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Infolge des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands sind viele Ukrainerinnen mit ihren Kindern nach Deutschland geflohen und haben auch hier in Hessen eine neue Heimat gefunden.

Auch noch heute gilt es, die großen Leistungen der Heimatvertriebenen nach dem Krieg zu würdigen. Es waren damals die Heimatvertriebenen, die mit Zuversicht, Mut und viel Einsatz dazu beigetragen haben, unser Land wiederaufzubauen. Diese große Integrationsleistung war ein gesamtgesellschaftlicher Gewinn. Sie trägt noch heute zum Zusammenhalt und zur Stabilität unserer Demokratie bei.“

BdV leistet wichtige Erinnerungs- und Kulturarbeit

Abschließend dankte der Minister dem BdV Hessen und betonte: „Der BdV Landesverband Hessen ist seit vielen Jahren ein enger und wichtiger Partner der Hessischen Landesregierung. Seine Mitglieder leisten hervorragende Erinnerungs- und Kulturarbeit. Ich danke allen Beteiligten für die Realisierung der Wanderausstellung im Wiesbadener ‚Haus der Heimat‘.

„Ungehört – die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung und Integration“ ist eine Wanderausstellung. Die Präsentation im „Haus der Heimat“ in Wiesbaden ist die erste Station. Die Umsetzung der Ausstellung im Haus der Heimat wurde durch das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz gefördert.