Eine Gruppe von Einsatzkräften der DLRG steht gemeinsam mit Roman Poseck und weiteren Zivilisten vor einem Einsatzfahrzeug am Ufer eines Flusses. Die Einsatzkräfte tragen rote Schutzkleidung mit gelben Streifen.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister besucht Feuerwehren im Neckartal

Innenminister Roman Poseck besuchte die Feuerwehren Hirschhorn-Langenthal und Neckarsteinach im Landkreis Bergstraße, um sich vor Ort mit den lokalen Einsatzkräften über die Themen Bürokratieabbau und Bevölkerungsschutz im Neckartal auszutauschen.

Der Transfer zwischen beiden Feuerwehren wurde durch eine Fahrt auf dem Neckar durch die DLRG organisiert. Im Rahmen des Besuchs überreichte der Minister beiden Feuerwehren eine Förderung in Höhe von jeweils 500 Euro aus Lottomitteln des Landes Hessen. 

Im Rahmen seines Besuchs sagte Innenminister Roman Poseck: „Es ist mir eine große Freude, heute mit den Einsatzkräften der Feuerwehren Hirschhorn-Langenthal und Neckarsteinach sowie der DLRG Bergstraße ins Gespräch zu kommen. Im südhessischen Landkreis Bergstraße hat der Schutz der Bevölkerung vor Hochwasserereignissen wegen des angrenzenden Flusses Neckar seit jeher eine herausragende Bedeutung. Die Feuerwehren Hirschhorn-Langenthal und Neckarsteinach arbeiten dabei eng und vertrauensvoll mit der DLRG Bergstraße zusammen, um im Ernstfall schnell, koordiniert und wirkungsvoll handeln zu können. Diese Kooperation ist ein zentraler Baustein eines modernen, verlässlichen Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes in der Region.

Die gute Zusammenarbeit zeichnet sich vor allem durch die gemeinsame Vorbereitung auf Hochwasserlagen aus. Regelmäßige Abstimmung, gemeinsame Übungen und ein fortlaufender Informationsaustausch stellen sicher, dass Einsatzabläufe harmonieren und Ressourcen optimal ineinandergreifen. Der Landkreis Bergstraße profitiert von der Synergie der Feuerwehren und der DLRG: Während die Feuerwehren vor allem für technische Hilfeleistungen, Deichsicherung, Evakuierungsmaßnahmen und die Gefahrenabwehr an Land verantwortlich sind, bringt die DLRG ihre hohe Expertise im Wasserrettungsdienst, in Strömungsrettung sowie in der Absicherung und Logistik auf und am Wasser ein. Auch die Präventionsarbeit nimmt aufgrund der zunehmenden Extremwettereignisse einen Schwerpunkt der Einheiten ein. Ziel ist es, die Menschen bestmöglich auf mögliche Hochwasser vorzubereiten und ihnen konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben.

Die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit der Feuerwehren Hirschhorn-Langenthal und Neckarsteinach mit der DLRG Bergstraße zeigt beispielhaft, wie moderner Bevölkerungsschutz funktionieren kann. Ich danke allen Einsatzkräften für ihr herausragendes Engagement.“

Bürokratieabbau im Brandschutz

Neben dem Bevölkerungsschutz ging es bei den Besuchen vor Ort auch um das Thema Bürokratieabbau. Hessen hat bereits einige Maßnahmen auf den Weg gebracht, um für die Sicherheit nicht notwendige Standards im Brandschutz abzubauen. In Abstimmung zwischen den Kommunen und dem Technischen Prüfdienst Hessen werden Abweichungen von Normvorgaben in Bereichen wie Abstände in Fahrzeughallen, getrenntgeschlechtliche Toiletten- und Sanitäranlagen und Dieselmotoremissionen in Fahrzeughallen nicht mehr als ,rote Mängel‘ im Prüfbericht vermerkt, wenn der Normzweck auf andere Weise erreicht werden kann und die Sicherheit der Einsatzkräfte nicht gefährdet ist. Des Weiteren wurde die Farbvorgabe für die Feuerwehreinsatzkleidung aufgehoben. Mit der Änderung der Hessischen Bekleidungs- und Dienstgradverordnung können die Kommunen bzw. Feuerwehren die Farbe der Einsatzkleidung künftig frei entscheiden. Es ist lediglich darauf zu achten, dass die Farbe innerhalb der Feuerwehr die gleiche ist. Zudem entfällt die jährliche Vorlage von Fahrtenbüchern für Katastrophenschutz-Fahrzeuge bei den unteren Katastrophenschutzbehörden, sodass nur noch eine stichprobenweise Kontrolle erfolgen muss. 

Darüber hinaus hat Hessen vor kurzem das neue Musterfeuerwehrhaus vorgestellt: „Mit der Handlungsempfehlung eines Musterfeuerwehrhauses geben wir unseren Kommunen vor Ort ein praxisnahes, standardisiertes Planungsinstrument an die Hand. Kommunen müssen dadurch nicht von Anfang an starten, sondern sie erhalten vom Land eine belastbare Grundlage für eine optimale Planung. So können Kommunen Neubauten effizient und kostensparend planen. Die Einsatzkräfte können sich dank dieser Unterstützung auf das Wesentliche konzentrieren. Auch in Zukunft werden wir gemeinsam dafür sorgen, Bürokratie im Brandschutz abzubauen“, so Roman Poseck abschließend. 

Zu den Feuerwehren Hirschhorn-Langenthal und Neckarsteinach

Die Freiwillige Feuerwehr Hirschhorn-Langenthal leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Brandschutz im Landkreis Bergstraße. Insgesamt sind in Hirschhorn zwei aktive Feuerwehren mit rund 80 Einsatzkräften, unterstützt von rund 40 Mitgliedern der Ehren- und Altersabteilungen tätig. Für den Nachwuchs gibt es zwei Kindergruppen und zwei Jugendfeuerwehren mit mehr als 40 Mitgliedern. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 120 Einsätze gefahren.

Zu der Freiwilligen Feuerwehr Neckarsteinach gehören vier Feuerwehren mit über 70 aktiven Einsatzkräften für Sicherheit im Brandschutz. Die Nachwuchsarbeit umfasst zwei Kindergruppen und zwei Jugendfeuerwehren mit über 40 Mitgliedern. Diese werden von 7 Mitgliedern der Ehren- und Altersabteilung unterstützt. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 134 Einsätze gefahren. 

Umfangreiche Investitionen im Brand- und Katastrophenschutz

In den vergangenen zwei Jahren wurden insgesamt 13 Fahrzeuge und fünf bauliche Maßnahmen mit einer Gesamthöhe von über 1,6 Millionen Euro gefördert. Im vergangenen Jahr 2024 wurden insgesamt acht Fahrzeuge und drei bauliche Maßnahmen mit einer Gesamthöhe von 895.833 Euro gefördert. 

Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes ist für die Hessische Landesregierung ein Schwerpunkt. Im Rahmen seiner Unterstützung investiert das Land schon seit Jahren in Feuerwehrfahrzeuge, -häuser und -technik, aber zum Beispiel auch in die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Förderung von mehr als 1.700 Einsatzfahrzeugen und mehr als 550 baulichen Maßnahmen insgesamt fast 200 Millionen Euro. Im Jahr 2025 investiert die Hessische Landesregierung weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz und stärkt die Einheiten bedarfsgerecht. Hierfür stellt das Land für 2025 insgesamt rund 69 Millionen Euro bereit. Hinsichtlich der kommunalen Feuerwehren werden allein zur Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und Neubaumaßnahmen voraussichtlich rund 21 Millionen Euro aufgewendet.