Mehrere Männe rund eine Frau stehen vor Aufsteller auf dem "Hochschule Fresenius" steht.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister besucht Hochschule Fresenius

Roman Poseck: „Jeder Absolvent des Studiengangs ist ein Gewinn für die Cybersicherheit und damit für die Resilienz unseres Landes.“

Am letzten Tag der Sommertour von Innenminister Roman Poseck steht die Stärkung der Resilienz und Krisenvorsorge im Bereich Cybersicherheit im Fokus. Der Minister hat heute die Hochschule Fresenius besucht und sich vor Ort über Maßnahmen insbesondere zur Cybersicherheit informiert. Das Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C) und die Hochschule Fresenius kooperieren bereits seit zwei Jahren erfolgreich, um den Bachelor-Studiengang „Analytische und Digitale Forensik“ praxisnah zu gestalten. Heute wurde die Kooperation um fünf weitere Jahre verlängert. 

Innenminister Roman Poseck erklärte bei der Unterzeichnung der Vereinbarung in Wiesbaden: „Die aktuelle internationale Sicherheitslage zeigt, dass Angriffe auf digitale Infrastrukturen immer mehr zunehmen. Staatliche Akteure, Organisierte Kriminalität und wirtschaftlich motivierte Cyberangriffe bedrohen auch kritische Infrastrukturen. Angesichts dieser Entwicklung ist der Schutz unserer digitalen Systeme heute ein entscheidender Baustein unserer nationalen Sicherheit. Wer die digitale Infrastruktur der Krankenhäuser, der Energieversorgung oder der staatlichen Kommunikationswege angreift, gefährdet unser Gemeinwesen unmittelbar. Deshalb müssen wir unsere Resilienz in diesem Bereich gezielt stärken und uns bestmöglich auf Krisen vorbereiten.

Kooperation zwischen der Hochschule Fresenius und dem Hessen3C 

Dafür brauchen wir nicht nur Technologie, sondern vor allem Fachkräfte, die damit umgehen können. Die im Jahr 2023 ins Leben gerufene Kooperation zwischen der Hochschule Fresenius und dem Hessen3C für den Studiengang „Analytische und Digitale Forensik“ setzt genau hier an: Der Studiengang vermittelt nicht nur tiefgehendes technisches Wissen, sondern bereitet Studenten auch praxisnah auf reale Herausforderungen in der Cyberabwehr vor. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Hessen3C profitieren die Studenten von einer wertvollen Verbindung aus Theorie und Praxis, um die Zukunft der Cybersicherheit aktiv mitzugestalten. Wir schaffen damit die Brücke vom Hörsaal direkt in den Maschinenraum der nationalen Cybersicherheit. 

Es ist beeindruckend, was die Verantwortlichen der Hochschule Fresenius und Hessen3C bereits in den vergangenen zwei Jahren erreicht haben, Ich bin zuversichtlich, dass wir noch weitere Interessierte für den Studiengang begeistern können. Jeder Absolvent ist ein Gewinn für die Cybersicherheit und damit für die Resilienz unseres Landes.“

Prof. Dr. Jörg Liebe, Studiendekan im Fachbereich in Idstein und Online Campus: „Die Verlängerung der Kooperation mit dem Hessen3C ermöglicht unseren Studierenden eine praxisnahe Ausbildung in digitaler und analytischer Forensik. Davon profitieren die Studierenden direkt: Sie bearbeiten ihre Abschlussarbeiten in enger Zusammenarbeit mit Experten aus der Praxis. In simulierten IT-Umgebungen können unsere Studierenden echte Cyberangriffe analysieren und daraus lernen. Realistische Hacking-Simulationen vermitteln ein tiefes Verständnis für IT-Sicherheit und ihre Schwachstellen. 

Mit der Kooperation fördern wir nicht nur Ausbildung, sondern auch praxisrelevante Forschung. Das Hessen3C kommt so frühzeitig mit zukünftigen IT-Sicherheitsexperten in Kontakt – eine Win-Win-Situation. Ziel ist es, Begeisterung für digitale Forensik und IT-Sicherheit zu wecken – bereits bei Schülern.“

Praxisnahe Ausbildung für zukünftige Sicherheitsexperten

Im Rahmen der Kooperation stellt Hessen3C ausgewählte, anonymisierte Datensätze bereit, mit denen die Studierenden reale Cyberangriffe analysieren und Schwachstellen aufdecken können. Zudem profitieren sie von Praktika und gemeinsamen Projekten mit hessischen Sicherheitsbehörden. Die praxisorientierte Ausbildung verschafft Absolventinnen und Absolventen deutliche Vorteile beim Berufseinstieg. Potenzielle Arbeitgeber sind unter anderem das Hessen3C selbst, die hessische Polizei und das Landesamt für Verfassungsschutz.

Gleichzeitig ermöglicht die Zusammenarbeit dem Hessen3C, wissenschaftlich fundierte Auftragsforschung zu aktuellen Fragen der Cybersicherheit zu betreiben. Die so gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung von Schutzmaßnahmen und Strategien ein, um die Widerstandskraft des Landes gegenüber Cyberangriffen zu erhöhen.

Neben der Lehre werden auch wissenschaftlich relevante Fragestellungen im Rahmen gemeinsamer Forschungsprojekte bearbeitet. Studierende profitieren dabei direkt: Sie können ihre Bachelor- und Masterarbeiten mit Unterstützung des Hessen3C praxisnah und forschungsorientiert umsetzen.

Digitale Lernplattformen

Ein besonderes Highlight der Zusammenarbeit sind die gemeinsam entwickelten digitalen Lernplattformen:

  • Ein digitaler Escape Room, der auf spielerische Weise den Umgang mit kryptografischen Fragestellungen fördert.
  • Eine "Capture the Flag"-Plattform, auf der Studierende in realitätsnahen, geschützten IT-Umgebungen Sicherheitssysteme analysieren und überwinden können.

In diesen Übungen erhalten die Teilnehmenden digitale Zertifikate – die "Flags" also die Flaggen – als Nachweis ihrer erfolgreichen Angriffe auf simulierte Schwachstellen. Das tiefgreifende Verständnis von Angriffsmechanismen schärft den Blick für wirksame Sicherheitsmaßnahmen in der Praxis.

Die Plattformen werden kontinuierlich für die akademische Lehre weiterentwickelt und sollen zukünftig im Rahmen der Kooperation auch für die Aus- und Weiterbildung von IT-Sicherheitsfachkräften sowie interessierten Schülerinnen und Schülern eingesetzt werden. Ziel ist es, frühzeitig Begeisterung für digitale Forensik und IT-Sicherheit zu wecken und qualifizierten Nachwuchs für dieses zukunftsweisende Berufsfeld zu gewinnen.

Im Rahmen des Besuchs nutzen Studenten des Studiengangs die Gelegenheit, um dem Minister ihr Projekt „KRITIS und Resilienz“ vorzustellen und in einer „Capture the Flag“-Übung zu zeigen, wie Sicherheitsteams unter realistischen Bedingungen trainieren.

„Ich bin beeindruckt, was die Studenten hier auf die Beine gestellt haben. Hochprofessionell und zukunftsweisend zeigen sie schon jetzt, wie Resilienz in der Praxis aussehen kann. Diese Kooperation ist ein Versprechen – an die Studierenden, denen wir spannende Einblicke in die Welt der Cybersicherheit bieten, und an unsere Gesellschaft, die darauf angewiesen ist, dass die Fachkräfte von morgen unsere Sicherheit garantieren. Heute stellen wir wichtige Weichen, um die Resilienz unseres Landes zu stärken. Ich danke allen Beteiligten, die an der Umsetzung mitwirken“, so der Minister abschließend.