Innenminister Peter Beuth hat heute Polizeipräsident Stefan Müller offiziell in das Amt des Präsidenten des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main eingeführt. Der 60-Jährige, der bisher als Polizeipräsident das Polizeipräsidium Westhessen in Wiesbaden leitete, folgt damit auf Gerhard Bereswill. Er übernimmt als Frankfurts oberster Polizist die Verantwortung von rund 4.000 Beschäftigten, die für die Sicherheit von rund 760.000 Frankfurterinnen und Frankfurter erfolgreich Sorge tragen.
„Mit Stefan Müller erhält das größte hessische Polizeipräsidium einen starken und erfahrenen Polizeipräsidenten, dem die Sicherheit und insbesondere das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger am Herzen liegt. Bei seinen bisherigen Stationen und Erfolgen hat er eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er eine durchsetzungsstarke und reflektierte Führungspersönlichkeit ist, die für eine innovative, offene und vielfältige Polizei steht. Damit bringt Stefan Müller genau jene Eigenschaften mit, die man für eines solches Spitzenamt grundständig benötigt. Seine den Menschen zugewandte und wertschätzende Art haben ihm als Präsident des Polizeipräsidiums Westhessen überparteilich große Anerkennung eingebracht und viele Türen und Tore geöffnet. Ich bin überzeugt davon, dass Stefan Müller mit seiner ausgleichenden Art die hervorragende Arbeit seines Vorgängers Gerhard Bereswill fortsetzen und sich aktiv und erfolgreich in die Stadtkultur und Sicherheitspolitik einbringen wird, um die Sicherheit der Frankfurterinnen und Frankfurter weiter zu verbessern“, hob Innenminister Peter Beuth hervor.
Werdegang
Der 60-jährige Stefan Müller ist seit dem 1. Oktober 1981 Polizeibeamter und hat seitdem zahlreiche Leitungsfunktionen innerhalb der hessischen Polizei inne. Nach seiner Ausbildung nahm er seinen Dienst im Polizeipräsidium Frankfurt auf und war für mehr als zehn Jahre Mitarbeiter bei der Mordkommission und später im Kommissariat zur Bekämpfung von Organisierter Kriminalität tätig. Nach dem Studium bei der Hochschule der Polizei in Münster war er ab 1996 beim Hessischen Landeskriminalamt tätig, wo er als stellvertretender Leiter der Abteilung für Gewalt-, Eigentums und Wirtschaftskriminalität arbeitete. Als Leiter der Sonderkommission führte er die Ermittlungen in spektakulären Fällen wie zum Beispiel der Entführung des Frankfurter Unternehmers Jakub Fiszman 1996. Ab 1999 war Stefan Müller stellvertretender Leiter der Polizeidirektion Süd, im Weiteren Leiter der Polizeidirektion Flughafen. Von 2002 bis 2004 war er Leiter der Inspektion Spezialeinheiten. Danach führte ihn der Weg wieder zurück nach Wiesbaden, wo er Leiter seiner früheren Dienststelle im Hessischen Landeskriminalamt wurde und 2008 eine Sonderkommission nach einer Schießerei in einem Eiscafé in Rüsselsheim leitete. Ab 2011 war er im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport. Als stellvertretender Inspekteur der Hessischen Polizei war er dort für die strategische Ausrichtung der Kriminalpolizei in Hessen verantwortlich. Seit 12. März 2015 ist er Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Westhessen.
Hintergrund
Die Anzahl von Delikten sank im vergangen Jahr in Frankfurt am Main auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Erstmals seit dem Jahr 2003 unterschritten die Fallzahlen die Schwelle von 100.000 Fällen (2020: 102.897; 2021: 96.449). Dieser historische Tiefstand ist in der Gesamtbetrachtung umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass die Frankfurter Bevölkerung seitdem um rund 125.000 Bürgerinnen und Bürger angewachsen ist. Auch die Häufigkeitszahl, also die Anzahl registrierter Straftaten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, von Frankfurt am Main ist weiter gesunken (2021: 12.622), was einen überaus positiven Sicherheitsindikator für Frankfurt darstellt. Es ist die niedrigste Häufigkeitszahl seit über 40 Jahren. Auch die Aufklärungsquote mit 65,5 Prozent zählt mit den zu den höchsten Werten seit Beginn der bundeseinheitlichen Erfassung der PKS im Jahr 1971.
Hervorzuheben ist auch, dass speziell in Deliktsfeldern, die für das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger von besonderer Bedeutung sein können, bedeutende Erfolge in der Kriminalitätsentwicklung zu verzeichnen sind. Erfreuliche Abwärtstrends sind zum Beispiel im Bereich der Raubstraftaten und der Körperverletzungsdelikte zu konstatieren.
Des Weiteren hat das Polizeipräsidium Frankfurt am Main den höchsten Anteil an Kontrolldelikten (ausländerrechtliche Verstöße, Erschleichen von Leistungen, Urkundendelikte, Rauschgiftdelikte und einfache Ladendiebstähle) aller hessischen Polizeipräsidien. Diese Delikte machen einen Anteil von beinahe 40 Prozent (39,4 Prozent) aus und beeinflussen das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürgern in der Regel nicht direkt.