Im Jahr 974 wurde Eschwege erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos II. als "Eskinivvach" erwähnt. Dieses historische Ereignis jährt sich in diesem Jahr und wird mit vielfältigen Festlichkeiten gefeiert. Das Jubiläum steht für das Motto, ein Fest von den Bürgerinnen und Bürgern für die Bürgerinnen und Bürger zu sein. Innen- und Kommunalminister Roman Poseck hat den heutigen Festakt der Stadt besucht und eine Rede gehalten.
Die Stadt Eschwege blickt auf eine beachtliche Geschichte zurück. Die erste urkundliche Erwähnung Eschweges fand im Jahr 974 statt, als Kaiser Otto II. den Königshof und die dazugehörige Siedlung seiner Gemahlin Theophanu schenkte. Ihre gemeinsame Tochter Sophia gründete um das Jahr 1000 das Frauenstift auf dem Cyriakusberg, das dem heiligen Cyriakus geweiht war und bis zur Einführung der Reformation im Jahr 1527 bestand. Es wird jedoch vermutet, dass Eschwege noch viel älter ist. Der ursprüngliche Name „eskinivvach“ deutet auf eine germanische Siedlung hin, die bereits um das Jahr 500 n.Chr. existiert haben könnte. Rund um den Cyriakusberg mit dem sogenannten „Karlsturm“, dem einzigen Überbleibsel des ehemaligen Stifts, begann vermutlich die erste Besiedlung. Auf Basis der Tuch- und Lederproduktion entwickelte sich Eschwege bis in die frühe Neuzeit zu einem wichtigen Handelsplatz in Niederhessen.
Innen- und Kommunalminister Roman Poseck führte in seiner Rede aus: „Die Fachwerkstadt Eschwege liegt eingebettet in der Talweitung der Werra, umgeben vom Hohen Meißner im Westen, dem Schlierbachswald im Südosten und dem Eichsfeld im Nordosten, mitten in Deutschland. Die malerische Fachwerk-Altstadt an der Werra mit über 1.000 Fachwerkhäusern begeistert Einheimische und Besucher zugleich. Dank ihrer fast 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner ist die über 1.000 Jahre alte Stadt jung geblieben. Bürgerliches Engagement wird hier großgeschrieben. Die Bürgerinnen und Bürger sorgen dafür, dass Eschwege so lebens- und liebenswert ist. Sichtbar wird dies vor allem in den vielen Vereinen, von Sport über Feuerwehr bis hin zu Musik, hier finden Groß und Klein ein vielfältiges Angebot. Das Engagement wird besonders bei der Organisation des Johannisfests deutlich. Fünf Tage lang steht das gesamte städtische Leben im Zeichen dieses traditionellen Festes. Kaum ein Eschweger verlässt während dieser Zeit die Stadt, und viele ehemalige Bewohner kehren in ihre Heimat zurück, um die Feierlichkeiten zu genießen und alte Freunde wiederzusehen. Dieses Fest steht für das starke Gemeinwesen in Eschwege und die Identifikation mit der Kreisstadt des Werra-Meißner-Kreises.
Land Hessen wird Kommunen weiter unterstützen
Die Kommunen leisten in diesen herausfordernden Zeiten Enormes. Alle Krisenszenarien haben Auswirkungen vor allem auch auf die unterste staatliche Ebene. Ich nutze die Gelegenheit des heutigen Jubiläums gerne, mich bei der Stadt Eschwege und allen, die hier Verantwortung tragen, stellvertretend für das großartige Engagement der Kommunen zu bedanken. Hier wird Demokratie von unten im Sinne unseres Grundgesetzes gelebt und gestaltet. Vor Ort ist die Demokratie in besonderer Weise nah- und erfahrbar. Deshalb kommt den Kommunen auch eine entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, die Grundlagen unseres Staates zu verteidigen. Die Kommunen sind nach wie vor Stabilitätsanker unseres Gemeinwesens. Als Land Hessen werden wir die Kommunen bei ihren wichtigen Aufgaben auch weiter intensiv unterstützen. Wir wollen die kommunale Selbstverwaltung und die Handlungsfähigkeit der Kommunen stärken. Aus diesem Grund werden wir eine Reform des Kommunalrechts auf den Weg bringen, die unter anderem eine Entlastung der Kommunen von Bürokratie und Vorgaben zum Gegenstand hat.
Ich danke allen Ehrenamtlichen, die sich hier in Eschwege engagieren und diese Stadt so lebendig gestalten. Die Bürgerinnen und Bürger können stolz auf das Geleistete sein. Ich wünsche den Bewohnerinnen und Bewohnern Eschweges noch fröhliche Feierlichkeiten und für die kommenden Jahre und Jahrzehnte Gesundheit, Erfolg und vor allem eine friedvolle und glückliche Zukunft. Möge Eschwege weiterhin blühen, seine historische Identität bewahren und gleichzeitig den Weg in eine vielversprechende Zukunft einschlagen!“