Innenminister Roman Poseck mit den Geehrten

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister würdigt acht Bürgerinnen und Bürger für ehrenamtliches Engagement

Innenminister Roman Poseck führte im Rahmen einer Feierstunde aus: „Es ist mir eine große Freude, heute acht Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement zu würdigen. Unsere Demokratie ist vom Mitwirken der Gesellschaft angewiesen. Gerade in heraufordernden Zeiten kommt es auf die Unterstützung jeder Einzelnen und jedes Einzelnen an. Dabei ist Helfen keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Einstellung. Alle Ausgezeichneten haben Mitmenschlichkeit, Zivilcourage, Mut und Entschlossenheit bewiesen und so anderen Menschen geholfen und sogar Leben gerettet. Sie sind Heldinnen und Helden des Alltags.

Wir können in Hessen stolz sein, solche couragierten Bürgerinnen und Bürgern unter uns zu wissen. Ich danke Frau Linnebacher, Frau Fless, Frau Dujmovic, Frau von Trohta und ihren beiden Söhnen sowie Herrn Müller-Witte und seiner Tochter für ihr herausragendes Engagement.“

Im Einzelnen wurden geehrt: 

Hessischen Rettungsmedaille/ Öffentliche Belobigung 

Anna Linnebacher und Celin Fless wurden heute von Innenminister Roman Poseck mit der Hessischen Rettungsmedaille ausgezeichnet und Sophia Dujmovic mit einer Öffentlichen Belobigung gewürdigt.

Am Abend des 14. März 2024 waren Frau Linnebacher, Frau Fless und Frau Dujmovic in einer größeren Gruppe auf dem Rückweg einer Abschlussfeier des Schulskikurses im Ahrntal/Südtirol/Italien. Auf dem Heimweg in das Hotel ist ihnen aufgefallen, dass ein Mann, der offensichtlich stark alkoholisiert war, sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Nach kurzer Ansprache sind die Schülerinnen weitergelaufen als sie plötzlich bemerkten, dass der alkoholisierte Mann kopfüber eine drei bis vier Meter tiefe Böschung hinabgefallen und in die eiskalte Ahr gefallen war. Selbstlos sind Frau Linnebacher und Frau Fless hinterher gesprungen und haben den Mann über Wasser gehalten, bis die von Frau Dujmovic benachrichtigten Rettungskräfte eintrafen. Sie haben damit dem Mann das Leben gerettet.

Öffentliche Belobigung

Johanna von Trotha und ihre beiden Söhne Finn und Johannes haben heute durch Innenminister Roman Poseck eine Öffentliche Belobigung erfahren. 

Am Abend des 26. Juli 2024 ereignete sich auf der Insel Nonnenau ein schwerer Unfall. Zwei Menschen wurden durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt. Frau von Trotha war zu dieser Zeit mit ihren drei Kindern zu Hause, als eine der schwer verletzten Personen hilfesuchend das Hofgut erreichte. Frau von Trotha alarmierte sofort die Notrufzentrale und kümmerte sich umgehend um die männliche verletzte Person (Bruch des Sternums und Nasenbeinbruch), während der Sohn Finn durch Hinweis des verletzten Mannes nach einer weiteren verletzten Person suchte. Diese sollte sich beim Strandbad (ca. 1 km entfernt) befinden.

Mit dem Fahrrad erreichte Finn die weibliche Person, welche lebensbedrohliche Verletzungen hatte. In dieser kritischen Situation zeigte Finn außergewöhnlichen Weitblick und Mut, er erkannte sofort, dass er die Altrheinfähre Johanna auf die Festlandseite bringen muss, um die eintreffenden Rettungskräfte über den Altrhein setzen zu können.

Frau von Trotha hat sich, nachdem sie die männliche verletze Person erstversorgt hatte, ebenfalls zur Anlegestelle begeben. Dort war es vor allem ihre Aufgabe, beruhigend auf die verletzte Frau einzureden, da diese unter Atemnot litt und große Angst hatte, keine Luft mehr zu bekommen (Rippenbruch). Außerdem hat Frau von Trotha die Verletzte durch Umklammern von hinten stabilisiert, da diese geäußert hatte, dass ihre Wirbelsäule gebrochen sei. An ein Hinlegen oder - setzen war ebenfalls nicht zu denken, da die Schmerzen durch die inneren Verletzungen zu stark waren.

Gleichzeitig unterstützte Johannes den Rettungseinsatz maßgeblich, indem er dem gerufenen Helikopter den Landeplatz auf dem Hofgut durch Zeichen anzeigte.

Medaille für Zivilcourage

Elisabeth Müller-Witte und ihr Vater Thomas Müller-Witte wurden heute von Innenminister Roman Poseck mit der Medaille für Zivilcourage geehrt. 

Am Abend des 30. April 2024 ist Elisabeth (genannt Lisa) mit ihrem Vater Thomas in der Stadt Frankfurt am Main unterwegs, als sie plötzlich Schreie hören. Sie wissen sofort, da ist jemand in Not und laufen los. Sie sehen, wie zwei Männer einer Frau zwei große Tüten entreißen, in den sich Handys im Wert von 60.000 Euro befinden. Die Täter hatten die Frau zuvor mit Pfefferspray wehrlos gemacht.

Lisa rennt den Männern hinterher, ihr Vater folgt gleichermaßen bis zu dem Zeitpunkt, als die Täter mit einem Fahrzeug flüchten. Der Vater macht Handy-Fotos von den Tätern, dem Fluchtfahrzeug und dem Kennzeichen. Noch am Abend konnte die Polizei einen Täter in Offenbach am Main festnehmen, der Komplize wurde zur Fahndung ausgeschrieben.

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