Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Krofdorf-Gleiberg erhält Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde

Martin Rößler: „Die Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde ist auch eine Auszeichnung für das Erreichte und die Verdienste der Bürgerinnen und Bürger Krofdorf-Gleibergs.“

Staatssekretär Martin Rößler hat Krofdorf-Gleiberg (Landkreis Gießen) zum 1.250-jährigen Bestehen mit der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde ausgezeichnet. Der Ortsteil von Wettenberg, der dem Hessischen Landesarchiv zufolge am 15. Dezember 774 erstmalig urkundlich erwähnt wurde, erhält die Auszeichnung als Würdigung der über Jahrhunderte hinweg wahrgenommenen ehrenamtlichen Engagements.

Ehrenamtlicher Einsatz ist von unschätzbaren Wert 

Nach seinem Besuch des Festakts sagte Innenstaatssekretär Martin Rößler: „Es freut mich, heute dem Ortsteil Krofdorf-Gleiberg zu seinem 1.250-jährigem Jubiläum zu gratulieren. Der Ort zeichnet sich durch eine beeindruckende Geschichte aus, die maßgeblich von den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde geprägt wurde. Als kleinste politische Gliederung gestalten in den Kommunen häufig Ehrenamtliche ihr Gemeinwesen. Dieser ehrenamtliche Einsatz ist von unschätzbaren Wert und spiegelt den Zusammenhalt von Jung und Alt wider. Die Ehrenamtlichen nehmen die Dinge dabei oftmals praktisch auch selbst in die Hand und setzen ihre Ideen im Sinne der Gesellschaft um. Dieser persönliche Einsatz macht unsere Gemeinden so lebenswert.

Ich bedanke mich bei allen Frauen und Männern aus Krofdorf-Gleiberg, die sich in der Kommunalpolitik, einem der Vereine oder der Freiwilligen Feuerwehr für ihre Gemeinde eingebracht haben und noch immer einbringen. Die Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde ist deshalb auch eine Auszeichnung für das Erreichte und die Verdienste der Bürgerinnen und Bürger Krofdorf-Gleibergs. Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Auszeichnung.“

Martin Rößler fügte hinzu: „Die Hessische Landesregierung möchte mit der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde an früher eigenständige Gemeinden wie Krofdorf-Gleiberg, die zunächst 1977 Teil des Stadtbezirks Wettenberg und 1979 schließlich Teil der dann eigenständigen Gemeinde Wettenberg wurde, erinnern. Das Wissen um die Vergangenheit der Heimat gibt Halt und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Kommune. Dazu gehört auch, Anlässe wie das 1.250-jährige Bestehen gebührend zu feiern, wie das Krofdorf-Gleiberg auch im Rahmen des Gleiberg-Fests tut. Allen Bürgerinnen und Bürgern Krofdorf-Gleibergs wünsche ich ein schönes Dorfjubiläum, tolle Feierlichkeiten und der Kommune alles Gute für die Zukunft.“

Hintergrund: Freiherr-vom-Stein-Ehrungen

Als Staatsminister leitete Freiherr vom Stein, der aus Nassau an der Lahn stammte, Reformen ein, die 1808 in die Preußische Städteordnung mündeten, mit der die Grundlage für die heutige kommunale Selbstverwaltung gelegt wurde. Später setzte sich Freiherr vom Stein auf dem Wiener Kongress 1815 erfolgreich für das Fortbestehen der staatlichen Selbständigkeit der Stadt Frankfurt am Main ein und wurde daraufhin dort zum Ehrenbürger ernannt. Der Hessische Landtag wählte 1952 als Kommunalverfassung ganz bewusst die Magistratsverfassung in der Tradition der Steinschen Städteordnung von 1808.

Die Freiherr-vom-Stein-Plakette ist die höchste Auszeichnung des Landes für kommunale Verdienste. Neben der nur einmal stattfindenden Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette an Gemeinden, die mindestens 750 Jahre alt sind, kann ihren einzelnen Ortsteilen aus Anlass eines entsprechenden Jubiläums die Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde verliehen werden. Seit 1956 wird sie auch an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung besondere Verdienste erworben haben.

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