Sechs Männer und Frauen stehen versetzt auf einer Treppe vor einem Gebäude.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Land fördert Deutsch-Baltische Gesellschaft mit mehr als 80.000 Euro

Innenstaatssekretär Martin Rößler hat zusammen mit dem Beauftragten der Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Andreas Hofmeister MdL, die Deutsch-Baltische Gesellschaft in Darmstadt besucht und zwei Förderbescheide überreicht. Mit 80.000 Euro fördert das Land Hessen die Deutsch-Baltische Gesellschaft als Institution, mit weiteren 4.500 Euro das Projekt „Kunst und Kultur im Baltenhaus“, das der Organisation von Konzerten, Lesungen und ähnlichen kulturellen Veranstaltungen dient. 

Die Deutsch-Baltische Gesellschaft, im Jahr 1950 als Deutsch-Baltische Landsmannschaft gegründet, verfolgt das Ziel, das kulturelle Erbe der Deutschen aus dem heutigen Estland und Lettland zu bewahren und Menschen aus Deutschland und dem Baltikum zusammenzuführen. Als gemeinnütziger Verein mit sechs Landesorganisationen, Körperschaften und assoziierten Mitgliedern vermittelt und organisiert die Deutsch-Baltische Gesellschaft Treffen und Tagungen in Deutschland und im Baltikum; außerdem betreibt sie im Haus der Balten in Darmstadt die Baltische Landeskundliche Sammlung, eine Spezialbibliothek mit Sachbüchern zum Baltikum. Hessen ist seit dem Jahr 1990 Patenland der Deutsch-Baltischen Gesellschaft.

Verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte und Gegenwart fördern

Martin Rößler hob bei seinem Besuch den Beitrag der Deutsch-Baltischen Gesellschaft zur Völkerverständigung hervor: „Die Deutsch-Baltische Gesellschaft führt seit 75 Jahren Menschen und Kulturen zusammen. Mit ihren Treffen und Tagungen, aber auch mit kulturellen Veranstaltungen schlägt die Deutsch-Baltische Gesellschaft immer wieder Brücken zwischen Deutschland und dem Baltikum und stärkt so die Europäische Idee.

Durch Fördermittel und Patenschaften für Vertriebenenverbände wie die Deutsch-Baltische Gesellschaft möchte das Land Hessen den verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte und Gegenwart fördern und einen Beitrag zur Pflege des kulturellen Erbes der Deutsch-Balten und ihrer Traditionen leisten. Damals wie heute sind viele Menschen vom Schicksal des Heimatverlusts betroffen. Auch infolge des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mussten zuletzt wieder viele Menschen ihre Heimat verlassen.

Austausch zwischen Generationen und Ländern fördern

Die drei baltischen Staaten sind angesichts dieser Entwicklung zu Recht beunruhigt. Der Mitgliedschaft Estlands, Lettlands und Litauens in der Europäischen Union (EU) kommt vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung zu. Die anderen EU-Mitgliedstaaten sind den baltischen Staaten eng verbunden und stehen ihnen partnerschaftlich zur Seite. Auch die Deutsch-Baltische Gesellschaft leistet zur länderübergreifenden Vernetzung und Kommunikation in Europa einen bedeutsamen Beitrag. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement im Sinne eines engen Austauschs zwischen Deutschland und den baltischen Staaten.“

Andreas Hofmeister sagte anlässlich der Bescheidübergabe: „Seit Jahrzehnten leistet die Deutsch-Baltische Gesellschaft wertvolle Arbeit, um an das Schicksal der Deutschen im Baltikum zu erinnern sowie Kultur, Traditionen und den Austausch zwischen Generationen und Ländern zu fördern. Dabei ist dem aktiven Verband insbesondere auch eine für junge Menschen lebendige Erinnerungs- und Kulturpflege sehr wichtig. Mit den verschiedensten Veranstaltungsformaten zur deutsch-baltischen Kulturgeschichte bereichern sie somit nicht nur das kulturelle Leben, sondern bringen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen und fördern den interkulturellen Dialog. Dafür möchte ich der Deutsch-Baltischen Gesellschaft meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Als Landesbeauftragter freue ich mich darauf, die Deutsch-Baltische Gesellschaft weiterhin in diesem wichtigen Vorhaben zu unterstützen und zu begleiten.“

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