Mit dem Präventionsangebot „Gemeinsam Sicher bei Veranstaltungen“ intensiviert die hessische Polizei ihre Beratungs- und Unterstützungsleistungen und stellte diese heute im Rahmen eines Fachkongresses vor. Hessens Innenminister Peter Beuth lud gemeinsam mit der hessischen Polizei ins Innenministerium ein, um die Vernetzung der verschiedenen Akteure im Zeichen der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiter voranzutreiben.
„Wir alle haben die erschütternden Bilder aus Volkmarsen mit unzähligen verletzten und traumatisierten Personen noch deutlich vor Augen und noch lange nicht vergessen. Nicht zuletzt aufgrund dieser fürchterlichen Erfahrung intensiviert das Land den partnerschaftlichen Austausch mit allen Ausrichtern von größeren Volksfesten für das gemeinsam wichtige Thema `Schutz von Veranstaltungen`. Dabei ist uns ganz besonders am engen und gemeinschaftlichen Diskurs mit allen Beteiligten gelegen, die wir miteinander vernetzen und mit denen wir in einen Dialog auf Augenhöhe treten. Die Polizei Hessen bietet konkrete Anregungen und Beratungsleistungen, die vor Ort für mehr Sicherheit bei Veranstaltungen sorgen können. Unser gemeinsames Ziel ist die größtmögliche Sicherheit der Hessinnen und Hessen, damit diese bei größeren Festen und Veranstaltungen sicher zusammenkommen und gemeinsam feiern können“, sagte Innenminister Peter Beuth.
Im Rahmen von Expertenvorträgen, einer Podiumsdiskussion sowie Vernetzungsformaten tauschten sich die mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Hessen über Herausforderungen, Perspektiven und Lösungswege zur Gewährleistung der Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen aus. In einem gemeinsamen Impulsvortrag berichteten der Bürgermeister der Stadt Volkmarsen, Hendrik Vahle, und der Inspekteur der hessischen Polizei, Thomas Seidel, von den Ereignissen und Herausforderungen rund um den Rosenmontagsumzug im Februar 2020. Als der damals zuständige Polizeiführer verantwortete Thomas Seidel die Einsatzlage am 24. Februar 2020 und arbeitete dabei eng mit der Stadt Volkmarsen zusammen.
„Die sich ständig verändernde Sicherheitslage erfordert eine konsequente und zielgerichtete Weiterentwicklung unserer gemeinsamen Konzepte zur Gewährleistung der Sicherheit bei Veranstaltungen. Die enge Kooperation im Vorfeld, das intensive Arbeiten mit Szenarien und die einzelfallbezogene Gefährdungsbewertung einer Veranstaltung ermöglicht es uns, gemeinsam, zum einen für ein Höchstmaß an Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger zu sorgen und zum anderen in einer Krisensituation, wie zum Beispiel der in Volkmarsen, handlungsfähig zu sein. Dem Wissenstransfer durch eine sachgerechte Nachbereitung mit allen Beteiligten kommt dabei ebenfalls eine besondere Bedeutung zu“, so der Inspekteur der hessischen Polizei, Thomas Seidel.
Präventionsangebot „Gemeinsam sicher bei Veranstaltungen“
Orientiert an dem Leitgedanken „Gemeinsam Sicher in Hessen“ hat die hessische Polizei unterschiedliche Präventionsoffensiven zu bestimmten Themenbereichen und für verschiedene Zielgruppen entwickelt und hebt die Prävention damit auf eine neue Stufe – ganz im Sinne der maximalen Bürgernähe. Insgesamt bündelt die hessische Polizei ihre Präventionsarbeit so aktuell unter sieben verschiedenen Schwerpunkt-Themen, die sich im engen Austausch mit der Zielgruppe und den jeweiligen Präventionspartnern weiterentwickeln sollen. Das Angebot „Gemeinsam Sicher bei Veranstaltungen“ richtet sich insbesondere an die Kommunen und möchte diese bei der sicheren Planung und Ausgestaltung öffentlicher Veranstaltungen unterstützen. Mit „Gemeinsam Sicher für Kinder und Jugendliche“ und „Gemeinsam Sicher im Alter“ gestaltet die hessische Polizei Prävention für alle Altersgruppen und setzt im Rahmen dessen verschiedene Schwerpunkte für die schutzbedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Doch Prävention ist nicht nur eine Frage des Alters, weswegen sich die Angebote „Gemeinsam Sicher im Straßenverkehr“, „Gemeinsam Sicher im Internet“ und „Gemeinsam Sicher vor Diebstahl und Einbruch“ auch an alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen richten. Mit „Gemeinsam Sicher, Gemeinsam Demokratisch“ soll, ebenfalls über alle Lebensbereiche hinweg, das demokratische Miteinander gestärkt werden – eine Aufgabe, derer sich insbesondere das im Hessischen Innenministerium ansässige Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) verschrieben hat.
Landesweite Roadshow stellt ab sofort Präventionsoffensive und Schwerpunkte vor
Im Rahmen einer landesweiten Roadshow stellt die hessische Polizei ihre verschiedenen Präventionsoffensiven in den kommenden Wochen im Detail vor. Von Nord- bis Südhessen, von West- bis Osthessen, in Mittel- oder Südosthessen genauso wie in Frankfurt am Main stehen die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus dem Bereich der polizeilichen Prävention zusammen mit ihren Netzwerkpartnern den Bürgerinnen und Bürgern für etwaige Fragen und Anliegen im direkten Austausch zur Verfügung.
Weitere Informationen zu „Gemeinsam Sicher in Hessen“, der Roadshow und allen Stationen finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Hintergrund
Die Gewährleistung der Sicherheit bei Veranstaltungen ist eine komplexe Aufgabe, die nicht nur verschiedene Akteure auf den Plan ruft, sondern insbesondere auch von der Kombination verschiedener Maßnahmen profitiert. In Hessen steht den Kommunen und Veranstaltern ein breites Maßnahmenbündel zur Verfügung, das sie bei der sicheren Ausrichtung einer öffentlichen Veranstaltung unterstützen kann. Mit dem bundesweit einmaligen Sonderförderprogramm „Zufahrtsperren gegen Fahrzeugattacken im öffentlichen Raum“ hat sich die Hessische Landesregierung zum Ziel gesetzt, Fußgängerzonen sowie andere beliebte und belebte Orte in Hessen noch besser vor Amok- und Terrorattacken mit Fahrzeugen zu schützen. Das Programm unterstützt Kommunen oder Kommunenverbünde, die mit – in der Regel kostenintensiven – baulichen Maßnahmen ihre Innenstädte besser vor solchen Attacken sichern wollen. Die Förderung basiert auf dem im Februar 2021 veröffentlichten Förderaufruf für das Sonderförderprogramm. Der Förderaufruf sieht eine Förderung bis zu 100.000 Euro je Kommune / Kommunenverbund vor. Elf Kommunen befinden sich im Förderverfahren.