Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Land und „Marburger Bund“ erzielen Einigung

Martin Rößler: „Unser Abschluss zeigt, dass auch in wirtschaftlich sehr angespannten Zeiten der Spagat zwischen der höchstmöglichen Patientensicherheit einerseits und der Honorierung und Wertschätzung der hervorragenden Leistungen der Ärztinnen und Ärzte anderseits gelingen kann.“

Innenstaatssekretär Martin Rößler hat als Vertreter der Hessischen Landesregierung die Verhandlungen geführt. Die betroffenen Ärztinnen und Ärzte sind Beschäftigte des Landes Hessen. Zudem waren auf der Arbeitgeberseite die Verantwortlichen der Rhön-Klinikum AG sowie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg beteiligt. Schließlich verhandelten auch die Vertreter der Goethe-Universität Frankfurt und des Universitätsklinikums Frankfurt mit und schlossen sich für die Ärztinnen und Ärzte am Uniklinikum Frankfurt der Tarifeinigung an.

Einigung nach vier Verhandlungsrunden

Nach vier Verhandlungsrunden haben die Hessische Landesregierung und die Ärztegewerkschaft „Marburger Bund“ in der Nacht des 24. Mai 2024 eine Tarifeinigung für die Ärztinnen und Ärzte am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) erzielt.

Die rund 1.600 Ärztinnen und Ärzte erhalten im August 2024 für die Monate Januar bis Juni 2024 drei Inflationsausgleichszahlungen in Höhe von je 750 Euro. Ab 1. Juli 2024 erhalten die Ärztinnen und Ärzte 4,1 Prozent und ab 1. Mai 2025 6,1 Prozent mehr Entgelt bei einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2026.

Die durchschnittliche regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit der Ärztinnen und Ärzte wird ab 1. Januar 2026 von 42 auf 40 Stunden reduziert.

Mit einer Verdreifachung der Zulage für ständige Schicht- und Wechselschichtarbeit auf 120 Euro bzw. 300 Euro monatlich, einem neuen Zuschlag für das Einspringen in Wechselschichtarbeit, Erhöhung der Zusatzurlaubstage bei Nachtschichten, Verbesserung der Stufenzuordnung für Führungskräfte sowie einem zusätzlichen Verfügungstag pro Kalenderjahr, wurden erneut hessenspezifische Verbesserungen für die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte eingeführt.

Tarifvertrag wird familienfreundlicher

Die familienfreundliche Politik des Landes wurde mit der Einführung eines Wiedereinstieggesprächs vor Beendigung der Elternzeit untermauert, um mit den Eltern einen passgenauen Einstieg nach der Babypause abzustimmen. Zudem wurde die Möglichkeiten einer Tätigkeit während der Elternzeit erweitert, um die berufliche Qualifikation der Ärztinnen und Ärzte zu fördern und aufrechtzuerhalten.

Innenstaatssekretär Martin Rößler zeigte sich mit dem Abschluss sehr zufrieden: „Ich freue mich, dass wir nach sehr konstruktiven Verhandlungen einen passgenauen Abschluss in den derzeit sehr schwierigen Zeiten für die hessischen Universitätskliniken erzielt haben. Unser Abschluss zeigt, dass auch in wirtschaftlich sehr angespannten Zeiten der Spagat zwischen der höchstmöglichen Patientensicherheit einerseits und der Honorierung und Wertschätzung der hervorragenden Leistungen der Ärztinnen und Ärzte anderseits gelingen kann. Mit diesem Abschluss sind wir der beiderseitigen Gesamtverantwortung gerecht geworden.

Dass wir auch den Tarifvertrag mit den Ärztinnen und Ärzten auf Landesebene schließen, lohnt sich für beide Seiten. Die Förderung von Kindern und Beruf ist so nur in Hessen im Tarifvertrag verankert. Auch das bewährte und bundesweit einmalige LandesTicket Hessen wird für Ärztinnen und Ärzte am UKGM fortgeführt.“

Der Staatssekretär dankte dem Marburger Bund und allen Beteiligten für das konstruktive Ringen um einen passgenauen hessischen Tarifvertrag in schwierigen Zeiten. „Der Abschluss zeigt, dass die gelebte Sozialpartnerschaft zwischen Land Hessen und dem Marburger Bund gut funktioniert“, so Martin Rößler abschließend.