Innenminister Roman Poseck hat gestern im Rahmen einer Führungsbesprechung in der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg den Nachfolger des Polizeipräsidenten Nordhessens Konrad Stelzenbach begrüßt. Zuvor hat der Minister Herrn Bärtl die Ernennungsurkunde überreicht. Der aktuelle Vizepräsident Mittelhessens Marco Bärtl wird zum 1. April auf Herrn Stelzenbach folgen. Herr Stelzenbach tritt Ende März in den Ruhestand, weshalb eine Nachfolge erforderlich wurde.
„Es freut mich, dass wir mit Marco Bärtl schnell und unkompliziert einen würdigen Nachfolger für Polizeipräsident Konrad Stelzenbach gefunden haben. Konrad Stelzenbach hat zehn Jahre erfolgreich das nordhessische Polizeipräsidium geleitet. Er zeichnet sich durch unermüdlichen Einsatz, Führungsstärke und Empathie aus. In den vergangenen zehn Jahren hat Herr Stelzenbach nicht nur die Polizei in Nordhessen geführt, sondern auch eine Vorbildfunktion übernommen, die weit über das Polizeipräsidium hinausgeht. In seiner Amtszeit wurde er mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wie dem Mord an Dr. Walter Lübcke, der Amokfahrt in Volkmarsen, Corona Demonstrationen und den Hessentagen in Hofgeismar, Korbach und Fritzlar. Diese und weitere Ereignisse wurden von Herrn Stelzenbach hervorragend gemeistert. Er hat auch neue Projekte angestoßen. Nennen möchte ich jüngst die vorbildliche Einrichtung der Organisationseinheit City im Rahmen der Innenstadtoffensive. Die OE City hat in den vergangenen Monaten erfolgreich die Kriminalität in der Kasseler Innenstadt bekämpft und die Sicherheit gestärkt. Mit Unterstützung von Herrn Stelzenbach wurde im Jahr 2021 das Haus des Jugendrechts in Kassel aufgebaut, um die Jugendkriminalität zu reduzieren.
Herausragende Führungsqualitäten und Kompetenz
Ich danke Herrn Stelzenbach für seinen außerordentlichen Einsatz für die Sicherheit in Nordhessen und in unserem Land.
Mit Marco Bärtl wechselt der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen an die Spitze des Polizeipräsidiums Nordhessen. Er kennt die Behörde und die Mitarbeiter, was ihm bei seiner neuen Tätigkeit zugutekommen wird. Herr Bärtl hat in seinen bisherigen Funktionen herausragende Führungsqualitäten und Kompetenz bewiesen. Das sind beste Voraussetzungen an der Spitze des Polizeipräsidiums Nordhessen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit für die Sicherheit der Bevölkerung“, führte Innenminister Roman Poseck aus.
Bürgernahe und verantwortungsvolle Polizeiarbeit
Polizeipräsident Konrad Stelzenbach erklärte: „In meinen knapp fünf Jahrzehnten Polizeidienst habe ich viele Bereiche der hessischen Polizei kennengelernt. Die nun fast 10-jährige Tätigkeit als Polizeipräsident Nordhessens hat mir dabei besonders viel Freude bereitet und dies verdanke ich vor allem meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Eine bürgernahe und verantwortungsvolle Polizeiarbeit war und ist mir besonders wichtig und dies haben wir alle zusammen aus meiner Sicht sehr gut gemeistert.
Langjährige kollegiale Freundschaft
Das Polizeipräsidium Nordhessen ist eine leistungs- und zukunftsfähige Behörde und darauf bin ich stolz. Ich bin mir aber auch sicher, dass dies nach meinem Ausscheiden aus dem Amt so bleiben wird, denn mit Marco Bärtl wird ein von mir sehr geschätzter Kollege meine Amtsgeschäfte im April 2025 übernehmen. Marco Bärtl und mich verbindet eine langjährige kollegiale Freundschaft. Unsere dienstlichen Wege haben sich oft gekreuzt, stets geprägt von Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung.“
Vizepräsident Marco Bärtl sagte: „Ich bedanke ich mich für das große Vertrauen - es ist mir eine große Ehre, die hervorragende Arbeit von Konrad Stelzenbach fortführen zu dürfen und ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, die ab April 2025 auf mich wartet.
Sicherheit in Nordhessen weiter auf hohem Niveau
Das Polizeipräsidium Nordhessen und seine Beschäftigten kenne ich aus meinen bisherigen dienstlichen Verwendungen sehr gut. Zusammen mit diesem Team freue ich mich, eine moderne, zukunftsfähige und bürgernahe Polizei weiter gestalten zu können. Dabei kommt es entscheidend auf eine transparente Kommunikation an, die gerade in Zeiten großer Veränderungen, nach innen wie nach außen wichtiger denn je ist.
Die Region ist sicher, 2023 wurden drei von fünf Straftaten aufgeklärt, was zeigt, dass sich delinquentes Verhalten nicht lohnt. Dieses gute Ergebnis aller Polizeibeschäftigten ist Ansporn, die Sicherheit in Nordhessen weiter auf hohem Niveau zu gewährleisten. Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in uns als Polizei weiter zu stärken und fortwährend ein verlässlicher Anker der Demokratie zu sein, werde ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen intensiv verfolgen.“
Hintergrund:
Konrad Stelzenbach stammt aus Mittelhessen. Seine polizeiliche Laufbahn begann er 1976 beim Hessischen Landeskriminalamt in Wiesbaden. Nach dem Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup trat er 1994 das erste Führungsamt im höheren Dienst der Hessischen Polizei zunächst als stellvertretender Leiter der Abteilung 1 an der heutigen Polizeiakademie in Wiesbaden an.
Nach Stationen beim damaligen Polizeipräsidium Gießen, der II. Abteilung der Hessischen Bereitschaftspolizei in Lich und den Polizeipräsidien Südhessen und Frankfurt übernahm Stelzenbach im Juni 2005 die Leitung der Regionalen Kriminalinspektion Marburg-Biedenkopf. Zudem war er von April bis Juni 1998 und Juli 2004 bis Mai 2005 an das Landespolizeipräsidium im Innenministerium abgeordnet.
Studium für den Aufstieg in den gehobenen Dienst
Im Dezember 2006 übernahm Stelzenbach die Leitung der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf. Von 2012 bis 2015 arbeitete er als Referent im Innenministerium, übernahm im März 2015 das Amt des Polizeivizepräsidenten in Nordhessen und im November schließlich das Präsidentenamt.
Marco Bärtl ist gebürtig aus Bad Pyrmont. Der 53-Jährige absolvierte zwischen 1987 und 1990 seine Ausbildung im mittleren Dienst der hessischen Polizei. Nach der Ausbildung verbrachte er mehrere Stationen im polizeilichen Dienst im Polizeipräsidium Frankfurt.
Im Alter von 29 Jahren begann er sein Studium für den Aufstieg in den gehobenen Dienst. Nach dem Studium im Jahr 2002 wurde er in verschiedenen Funktionen und Projekten, u. a. als Ermittlungsgruppen- und Kommissariatsleiter sowie in der Führungsgruppe der Polizeidirektion Marburg, eingesetzt. Zudem schloss Herr Bärtl ein Hochschulstudium der Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität in Marburg mit dem ersten Staatsexamen im Jahr 2007 ab.
Im Jahr 2009 bis 2011 absolvierte er ein Studium zum Aufstieg in den höheren Polizeivollzugsdienst an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup (DHPol). Anschließend wurde er für zwei Jahre stellvertretender Leiter der Polizeidirektion Kassel. Danach war er vier Jahre Referent für den Bereich Sicherheit und Ordnung im Landespolizeipräsidium.
Stabsleiter der Abteilung Einsatz in Nordhessen
Von 2017 bis 2023 war er Stabsleiter der Abteilung Einsatz in Nordhessen. Während der Corona-Pandemie fungierte Herr Bärtl ein halbes Jahr als Stabsleiter der Task Force (verantwortlich für die Beschaffung der Pandemie-Schutzausstattung für die hessische Landesverwaltung) im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport.
Im November 2023 wurde er zum Vizepräsident in Mittelhessen ernannt.