Der Förderbescheid setzt sich zusammen aus rund zwei Drittel weitergeleiteter Zuwendungen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und einem Drittel Mittel des Landes Hessen aus dem Programm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“. Mit den finanziellen Mitteln werden Maßnahmen des Demokratiezentrums Hessen wie Studien, Fachtagungen, Publikationen, Weiterbildungsmaßnahmen sowie ein umfangreiches Angebot an mobiler Beratung, Opferberatung und Distanzierungs- sowie Ausstiegsberatung gefördert.
„Bedeutender Beitrag zur Wehrhaftigkeit unserer Demokratie“
„Mit seiner Arbeit leistet das Demokratiezentrum Hessen einen bedeutenden Beitrag zur Wehrhaftigkeit unserer Demokratie und zur gesellschaftlichen Resilienz gegen Extremismus. Der Einsatz des Demokratiezentrums und seiner Partner mit ihrem umfassenden Beratungsangebot ist von unschätzbarem Wert. Wir alle sind uns bewusst, dass unsere Demokratie und unsere Werte jeden Tag aufs Neue mit Leben gefüllt und vor Verfassungsfeinden und Extremisten verteidigt werden müssen. Die Hessische Landesregierung setzt sich daher auf vielen Ebenen entschlossen gegen Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein. Im Bereich der Prävention haben wir bereits vor zehn Jahren das Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus gegründet, welches unsere landesweiten Programme koordiniert. Dabei arbeitet das HKE sehr eng mit dem Demokratiezentrum Hessen an der Philipps-Universität Marburg zusammen. Wir freuen uns, dass diese intensive Zusammenarbeit durch die Förderung nunmehr weiter fortgeführt und intensiviert werden kann“, erläuterte Innenstaatssekretär Stefan Sauer.
Das in Marburg ansässige Demokratiezentrum Hessen fungiert als Fach-, Koordinierungs- und Geschäftsstelle des „Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Es stellt ein umfangreiches Angebot zur Verfügung, um demokratische Strukturen zu stärken, Rechtsextremismus und Rassismus vorzubeugen sowie Betroffenen Hilfe zu geben. Die Einrichtung wird vom Bund im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ und dem Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ gefördert. Aus den Mitteln des Demokratiezentrums werden insbesondere mobile Beratung, Opferberatung und Distanzierungs- sowie Ausstiegsberatung gefördert. Angegliedert an das Demokratiezentrum Hessen ist seit Frühjahr 2022 die landesweite „Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen“ (RIAS Hessen).
Neben der erfolgreichen repressiven Bekämpfung der politischen Kriminalität durch die hessischen Sicherheitsbehörden (Polizei und Verfassungsschutz), kommt der Präventionsarbeit und Demokratieförderung sowie der Deradikalisierung in Hessen besondere Bedeutung zu. Seit seiner Gründung 2013 setzt das HKE das Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ zur Fortentwicklung und Verstetigung der Projektarbeit und Förderlandschaft im Bereich Demokratieförderung und Extremismusprävention um. Die derzeit rund 120 Projekte richten sich sowohl an Einzelpersonen, Schulen, Vereine, Kommunen aber auch an Hochschulen und Universitäten. Hierfür stehen im Jahr 2023 rund 11 Millionen Euro, darunter rund 2,2 Millionen Euro weitergeleitete Bundesmittel, zur Verfügung.