Zwei Männer stehen vor Feuerwehrauto und lachen in Kamera.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Neues Feuerwehrfahrzeug für Feuerwehr Nidderau

Martin Rößler: „Einsatz- und Hilfsbereitschaft zeichnen die freiwilligen Feuerwehrleute in Nidderau aus – was sie leisten, ist wert, gefördert zu werden.“

 Am „Tag der Feuerwehr“ in Nidderau hat Innenstaatssekretär Martin Rößler ein vom Land Hessen mit 217.000 Euro gefördertes Feuerwehrfahrzeug mit Drehleiter und Korb (DLK 23/12) in Dienst gestellt. Zusammen mit der Namenspatin und Nidderauer Ordnungsamtsleiterin Alexandra Anna Nolte taufte Rößler das neue Hubrettungsfahrzeug auf den Namen „Frau Anna“. Darüber hinaus überreichte der Innenstaatssekretär dem Magistrat der Stadt Nidderau einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 490.875 Euro für den Bau eines neuen, gemeinsamen Feuerwehrhauses für die Ortsteilwehren Ostheims und Windeckens. 

Das bisherige Hubrettungsfahrzeug der Windeckener Feuerwehr war in die Jahre gekommen. Auch die Feuerwehrhäuser in Ostheim und Windecken entsprechen teilweise nicht mehr den baulichen und technischen Anforderungen, weil zum Beispiel die Stellplätze und Toreinfahrten für moderne Einsatzfahrzeuge zu klein sind. Für die mit der Indienststellung des neuen Fahrzeugs und der Übergabe des Bescheids doppelte Stärkung der Nidderauer Feuerwehr war bewusst der „Tag der Feuerwehr“ gewählt worden, an dem die Brandschützerinnen und Brandschützer ihre Türen für externe und interne Gäste öffneten und unter anderem mit einer Fahrzeugausstellung und Schauübungen für Unterhaltung sorgten. 

In seiner Ansprache lobte Martin Rößler die vielfältigen Verdienste und die Zuverlässigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Nidderau: „Die Zahl der Feuerwehreinsätze in Nidderau liegt seit 2022 durchgehend bei mehr als 210 pro Jahr. Viele Menschen machen sich nicht bewusst, dass hinter solch einer Zahl tatsächlich zeitaufwendige Einsätze stecken. In jedem einzelnen Fall wurden ehrenamtliche Feuerwehrleute alarmiert, die gerade bei der Arbeit oder in der Freizeit waren, die eine berufliche oder private Beschäftigung unterbrochen haben und zum Feuerwehrhaus geeilt sind. Einsatz- und Hilfsbereitschaft zeichnen die freiwilligen Feuerwehrleute in Nidderau aus. Hinzu kommt ihre große Verlässlichkeit. Ich danke den Einsatzkräften für jede Minute, die sie im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr fürs Gemeinwohl aufbringen, für jeden Handgriff, den sie für die Sicherheit der Menschen tun. Was sie ehrenamtlich leisten, verdient größten Respekt und ist wert, gefördert zu werden.“ 

Umfangreiche Investitionen im Brand- und Katastrophenschutz

Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes ist für die Hessische Landesregierung ein Schwerpunkt. Im Rahmen seiner Unterstützung investiert das Land schon seit Jahren in Feuerwehrfahrzeuge, -häuser und -technik, aber zum Beispiel auch in die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Förderung von mehr als 1.700 Einsatzfahrzeugen und mehr als 550 baulichen Maßnahmen insgesamt fast 200 Millionen Euro. Im Jahr 2025 investiert die Hessische Landesregierung weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz und stärkt die Einheiten bedarfsgerecht. Hierfür stellt das Land für 2025 insgesamt rund 69 Millionen Euro bereit. Hinsichtlich der kommunalen Feuerwehren werden allein zur Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und Neubaumaßnahmen voraussichtlich rund 21 Millionen Euro aufgewendet. In Hanau hatte die Förderung im Bereich des Brandschutzes seit 2020 ein Volumen von mehr als 300.000 Euro. Im Main-Kinzig-Kreis wurden allein 2024 Zuwendungen für neun Fahrzeuge und fünf bauliche Maßnahmen bewilligt oder vorbeschieden, das Gesamtvolumen betrug mehr als 1 Million Euro. 

Entlastung durch Entbürokratisierung

Die Landesregierung möchte, dass sich die Städte, Gemeinden und Ehrenamtlichen beim Brand- und Katastrophenschutz auf das Wesentliche konzentrieren können und sie möglichst frei von unnötigen bürokratischen Standards sind. Deshalb hat das Innenministerium gezielt Maßnahmen umgesetzt und prüft weitere Schritte. Dazu gehört unter anderem der Abschluss einer Zielvereinbarung zwischen der Unfallkasse Hessen zur Entbürokratisierung der Prüfung von Feuerwehrhäusern durch den Technischen Prüfdienst Hessen (TPH). Künftig werden in Abstimmung zwischen Kommune und TPH Abweichungen von Normvorgaben in Bereichen wie „Sicherheitsabstände in Fahrzeughallen“, „Sicherheitsabstände an Feuerwehrtoren“ und getrenntgeschlechtliche Toiletten- und Sanitäranlagen nicht mehr als „rote Mängel“ im Prüfbericht vermerkt, wenn der Normzweck auf andere Weise erreicht werden kann und die Sicherheit der Einsatzkräfte nicht gefährdet ist. Abgeschafft wurde zudem die jährliche Vorlage von Fahrtenbüchern für Katastrophenschutz-Fahrzeuge bei der unteren Katastrophenschutzbehörde; künftig erfolgt nur noch eine stichprobenweise Kontrolle. Die Farbvorgabe für die Feuerwehrbekleidung wurde aufgehoben. Zudem wird der Vorschriftenbestand im Brand- und Katastrophenschutz gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband überprüft mit dem Ziel der Identifizierung unnötiger Standards. Eine Bund-Länder-Initiative, die Hessen auf der Innenministerkonferenz angestoßen hat, verfolgt das Ziel, abbaubedürftige Standards und Vorgaben im Bundesrecht zu identifizieren und mit dem zuständigen Bundesressort Vereinfachungsmöglichkeiten zu prüfen.

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