Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein und Sportminister Peter Beuth haben das hessische Männer Unified Team im Boccia zum Gewinn ihrer Goldmedaille bei den Special Olympics World Games in Berlin beglückwünscht. Das Team besteht aus den Athleten Matthias Deiß (Wichmannshausen) und Andreas Dietl (Berkatal) sowie ihren Unified Partnern Manuel Bernhard (Meinhard) und Andreas Porzelle (Eschwege). Die vier Hessen siegten im Finale souverän mit 9:3.
Erste Gold-Medaille für Hessen
„Wir gratulieren den vier Hessen und dem Trainerteam ganz herzlich zu dieser herausragenden Mannschaftsleistung. Die vier von der Sportstiftung Hessen geförderten hessischen Boccia-Spieler holten damit die erste Gold-Medaille nach Hessen. Wir sind alle wahnsinnig stolz auf unser rein hessisches Boccia-Team; die Vier sind herausragende Athleten, sympathische Botschafter des Inklusionssports sowie ein Vorbild für Menschen mit und ohne Behinderungen in unserem Land. Für die Hessische Landesregierung ist Inklusion im Sport eine Herzensangelegenheit. In diesem Jahr bieten die Special Olympics World Games in Berlin eine einmalige Chance, um das gegenseitige Verständnis von Menschen mit und ohne Behinderung in den Fokus zu rücken. Ganz Hessen ist stolz auf seine vier erfolgreichen Athleten, die mit dieser Gold-Medaille einen ihrer größten Erfolge feiern. Was für ein großartiges Ergebnis und tolles Zeichen für den Inklusionssport“, so Ministerpräsident Boris Rhein und Hessens Sportminister Peter Beuth.
Die vier von der Sportstiftung Hessen geförderten Boccia-Spieler, sowie ihr Trainer Egon Bernhard starten für die Werraland Lebenswelten in Eschwege. Damit gewinnt Matthias Deiß nach seiner Silbermedaille gestern heute bereits seine zweite Medaille.
Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Rund 7.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten mit „Unified Partnern“, Menschen ohne geistige Behinderung, in 26 Sportarten an. Im Rahmen des sogenannten Host Town-Programms der Special Olympics Weltspiele sind rund 190 Delegationen aus aller Welt vor Beginn der eigentlichen Wettkämpfe vier Tage im ganzen Bundesgebiet in Kommunen zu Gast. In Hessen gibt es 19 Gastgeberkommunen, die auf Grundlage von Konzepten für inklusive Projekte ausgewählt wurden. Ziel ist es, auch nachhaltig die inklusiven Strukturen in den Kommunen zu stärken und langfristig mehr Teilhabe vor Ort zu ermöglichen. In Frankfurt ist die größte Delegation mit rund 300 Inderinnen und Indern unter dem Namen „Special Olympics Bharat“ zu Gast.
Land unterstützt Host Towns
Zur Unterstützung der Weltspiele werden in Hessen gezielte Maßnahmen ergriffen. So stellt die Hessische Landesregierung zur Unterstützung für jede der 19 hessischen Gastgeberkommunen und der Förderung der Nachhaltigkeit der Projekte jeweils 10.000 Euro für 2022 und 2023 zur Verfügung. Darüber hinaus fördert das Hessische Innenministerium von Mitte 2021 bis Mitte 2024 eine Projektstelle zur Betreuung der Kommunen, die bei Special Olympics Deutschland in Hessen e. V. angesiedelt ist, um eine nachhaltige Betreuung der Kommunen auch über die Weltspiele hinaus zu gewährleisten.
Hintergrund: Förderung des Sportes von Menschen mit Behinderungen und Inklusion im Sport in Hessen
In Hessen hat die Unterstützung des Sportes für Menschen mit Behinderungen und von Inklusion im Sport Priorität. Eigens hierfür wurde 2015 in der Sportabteilung des Hessischen Innenministeriums ein Referat eingerichtet. Das Hessische Innenministerium unterstützt neben den mit Behindertensport und Inklusion betrauten Sportverbänden auch Sportfachverbände, Sportkreise, Kommunen und Vereine bei der Umsetzung von inklusiven Sportprojekten in unterschiedlicher Art und Weise. Seit 2014 wurde die Fördersumme für diesen Bereich von 390.000 Euro im Jahr 2014 auf rund 910.000 Euro im Jahr 2022 stetig erhöht. Für 2023 stehen 1,1 Millionen Euro zur Förderung zur Verfügung.
Insgesamt unterstützt die Hessische Landesregierung den Sport im Jahr 2023 mit Rekordmitteln von mehr als 68 Millionen Euro. Hessens Sportvereine zählen etwa 2,1 Millionen Mitglieder, die in knapp 7.500 Vereinen des Landessportbundes organisiert sind.
