Landespolizeipräsident Roland Ullmann gemeinsam mit Bürgermeisterin Monika Böttcher

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Landespolizeipräsident Ullmann zeichnet Maintal mit KOMPASS-Sicherheitssiegel aus

Die Kommune nimmt bereits seit Ende 2017 als Modellkommune an der Sicherheitsinitiative teil.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde hat Landespolizeipräsident Roland Ullmann der Stadt Maintal (Main-Kinzig-Kreis) das KOMPASS-Sicherheitssiegel verliehen. Die Kommune nimmt bereits seit Ende 2017 als Modellkommune offiziell an der Sicherheitsinitiative teil und hat in dieser Zeit gemeinsam mit der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern etwaige Problembereiche identifiziert und diese mit passgenauen und konkreten Sicherheitsmaßnahmen beantwortet. Dafür wurde Maintal heute von Landespolizeipräsident Roland Ullmann mit dem Sicherheitssiegel ausgezeichnet.

Mit KOMPASS wurde Ende 2017 ein weiteres, neues Kapitel in der Sicherheitsstrategie des Landes Hessen aufgeschlagen mit dem Ziel, dass hessische Städte und Gemeinden Probleme vor Ort selbständiger angehen und individuelle Lösungen entwickeln können. Am Ende dieses gemeinsamen Engagements für die Sicherheit in einer Kommune steht die Auszeichnung mit dem KOMPASS-Siegel. Es ist das anerkennende Zeichen dafür, dass die Kommune mit herausragendem Einsatz mehr für die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger unternommen hat und sich auch weiterhin verpflichtet fühlt, den Sicherheitsgedanken vor Ort mit Leben zu füllen. Die für die Stadt entwickelten Präventionsmaßnahmen haben sich allesamt als gut geeignet erwiesen, die erhobenen Sicherheitsbedarfe bestmöglich zu erfüllen und das Sicherheitsgefühl zu stärken. Maintal hat sich damit als Partner der ersten Stunde das Sicherheitssiegel des KOMPASS-Programms redlich verdient. Ich gratuliere allen Beteiligten sehr herzlich zu diesem Erfolg“, so Landespolizeipräsident Roland Ullmann.

Über eine in Maintal erfolgten und von der Justus-Liebig-Universität in Gießen begleiteten Bürgerbefragung, mittels durchgeführte Sicherheitsrunden sowie über Ortsbegehungen wurde ein Maßnahmenkatalog zur Vermeidung von Angsträumen in der Stadt erarbeitet. Die Bahnhöfe Ost und West sowie der Bereich rund um das Schulzentrum Bischofsheim standen hierbei besonders im Fokus. An diesen Örtlichkeiten wurden mittlerweile Laternen und Lampen aufgestellt, Bäume und Sträucher zurückgeschnitten und auch Graffiti-Schmierereien beseitigt.

Maintaler Ordnungspolizei aufgestockt

Rund um das Schulzentrum ist ein Ordnungspolizist als Kontaktbeamter eingesetzt, der als Bindeglied zwischen den Institutionen Polizei, Schulen, Stadtteilzentrum, Kinder- und Jugendeinrichtungen und der Stadtverwaltung wirkt. Um eine höhere Präsenz und eine Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls zu erreichen, wurde die Ordnungspolizei aufgestockt. Eine Streife ist mittlerweile auch am Wochenende an Feldgemarkungen unterwegs und ein Präventionsrat hat seine Arbeit aufgenommen. Darüber hinaus wurden Präventionsaktivitäten mit der hessischen Polizei durchgeführt, wie beispielsweise ein gut besuchtes Begegnungsfest unter dem Motto „Gemeinsam leben im Quartier“.

Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik belegt, dass Hessen und auch Maintal sehr sicher sind. Mit neuen Impulsen und individuell zugeschnittenen Präventionsmaßnahmen haben die Beteiligten vor Ort gemeinsam mit der Polizei die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl in der Kommune weiter gestärkt. Diese Auszeichnung bedeutet nicht, dass hier künftig keine Straftat mehr passieren. Es steht vielmehr dafür, dass die Kommune sich in besonderem Maße für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, deren Sorgen und Ängste aufgegriffen und gemeinsam mit der Polizei Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt hat“, so der Landespolizeipräsident.

Bereits 96 hessische Kommunen nehmen an der Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport teil. Über 2,6 Millionen Hessinnen und Hessen profitieren damit von der bundesweit einmaligen Initiative. Zahlreiche Bürgerbefragungen und lokale Sicherheitskonferenzen haben stattgefunden. Als Ausfluss daraus sind jeweils vor Ort in den KOMPASS-Kommunen passgenaue Lösungen für identifizierte Problemlagen angestoßen und vielerorts bereits umgesetzt worden.

Weiterführende Informationen zum KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel finden Sie unter kompass.hessen.de. Interessierte Kommunen können sich an kompass@hmdis.hessen.de wenden.

Hintergrund

In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der erfassten Straftaten im Main-Kinzig-Kreis sowie in der Stadt Maintal sukzessive zurückgegangen, während die Aufklärungsquote von Delikten beständig anstieg. Die Polizeidirektion Main-Kinzig verzeichnete 2020 insgesamt 9.625 (- 4,1 Prozent) Straftaten im Zuständigkeitsbereich. Die Anzahl der erfassten Straftaten in Maintal war 2020 mit 4.028 Straftaten (hochgerechnet) pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem hessischen Durchschnitt (5.446).

Die Sicherheitslage wird in den hessischen Kommunen von Jahr zu Jahr signifikant besser. 2020 ist war die Kriminalitätsbelastung in Hessen im vierten Jahr in Folge erneut deutlich gesunken. Mit genau 342.423 Straftaten wurden 22.410 Fälle weniger gezählt als noch im Vorjahr (- 6,1 Prozent). Das ist der niedrigste Wert seit 1980. Die Kriminalitätsbelastung ist mit 5.446 Straftaten pro 100.000 Einwohner ebenfalls weiter gesunken (2019: 5.823). Die Gefahr, in Hessen Opfer von Kriminalität zu werden, ist damit auf einem historischen Tiefstand. 65,5 Prozent der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten wurden letztes Jahr aufgeklärt. Das ist nach 2019 (65,2 Prozent) erneut der mit Abstand höchste jemals gemessene Wert, seit Einführung der Kriminalstatistik im Jahr 1971.

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