Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat die Abnahme der Leistungsspange der Kreisjugendfeuerwehr Untertaunus besucht, den Betreuerinnen und Betreuern für ihren ehrenamtlichen Einsatz gedankt und dabei die Bedeutung der Nachwuchsfeuerwehren hervorgehoben.
„Unsere Jugendfeuerwehren sind die Nachwuchsschmiede des Brandschutzes im Rheingau-Taunus-Kreis und bieten Jugendlichen eine wertvolle und sinnstiftende Freizeitmöglichkeit, welche ihnen Kompetenzen wie Teamwork, Toleranz und Respekt vermittelt. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass junge Menschen einen Teil ihrer Freizeit dafür nutzen, um sich mit Grundlagen der Brandbekämpfung vertraut zu machen, oder - wie heute - mit der Leistungsspange eine Feuerwehrprüfung absolvieren. Dies verdient Lob und Respekt und zeigt einmal mehr, dass die Jugendfeuerwehren von herausragendem sozialem Engagement und großem Gemeinschaftssinn geprägt sind. In der Jugendfeuerwehr wird der Grundstein für die Feuerwehren von morgen gelegt. Für die Landesregierung genießt die Förderung und Unterstützung der Jugendfeuerwehren daher höchste Priorität“, so Innenminister Peter Beuth.
Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung, die ein Mitglied der Jugendfeuerwehr in Deutschland ab 15 Jahren erreichen kann. In Hessen hat man dadurch die Möglichkeit, den Feuerwehrgrundlehrgang früher besuchen zu können. Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr erfordert eine fünffache Leistung innerhalb der Gemeinschaft der taktischen Gliederung der Löschgruppe. Diese Leistungsbewertung erstreckt sich auf gute persönliche Haltung und geordnetes und geschlossenes Auftreten, auf Schnelligkeit und Ausdauer, auf Körperstärke und Körpergewandtheit und auf ausreichendes feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen und Können. Die Kreisjugendfeuerwehr Untertaunus hat 748 Mitglieder in 68 Jugendfeuerwehren.
Förderung des Kinder- und Jugendfeuerwehren in Hessen
Neben Rekordinvestitionen für die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen sowie den Neu- und Ausbau von Feuerwehrhäusern im Land stärkt Hessen die Jugendfeuerwehren durch das Landesprogramm „Mehr Feuerwehr in Schulen“, die Jugendfeuerwehrimagekampagne zur Nachwuchsgewinnung (1+1=2) und stellt für die Unterstützung der wertvollen Arbeit der Brandschutzerzieherinnen und -erzieher kostenlose Schulungsmaterialien (Comics, Malbücher, Hampelmänner zum Basteln, Hausaufgabenhefte, Kinderfinder für die Zielgruppe der Jugendfeuer-wehr/Kinderfeuerwehr und mehr) zur Verfügung.
Mit dem Neubau des Jugendfeuerwehrausbildungszentrums (JFAZ) in Marburg-Cappel wurde eine moderne Aus- und Fortbildungsstätte mit Strahlkraft über die Grenzen Hessens hinaus geschaffen. Das JFAZ ist das Herzstück der Ausbildung der hessischen Jugendfeuerwehrwartinnen und -warte sowie der Betreuerinnen und Betreuer und damit Impulsgeber für eine zeitgemäße und altersgerechte Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in den Nachwuchsfeuerwehren in Hessen. Die verbesserten Lernbedingungen kommen somit auch den rund 26.500 Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren zugute. Sie sind die Nachwuchsschmieden der Einsatzabteilungen und somit die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit des ehrenamtlichen Brandschutzes in Hessen. In den Ausbau des JFAZ hat das Land Hessen rund 6,5 Millionen Euro investiert.
Dass die Jugendfeuerwehren in Hessen auf einem guten Weg sind und sich das Engagement für den Nachwuchs lohnt, belegen aktuelle Zahlen. In den vergangenen Jahren haben die Mitgliederzahlen der Kinder- und Jugendfeuerwehren hessenweit stetig zugenommen.
Hintergrund:
Der Ausbau der Garantiesumme für den Brandschutz ist eine wichtige Investition in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Mit der finanziellen Förderung auf Rekordniveau werden bestmögliche Rahmenbedingungen für die wertvolle Arbeit der Feuerwehren geschaffen und gleichzeitig die Wertschätzung der Hessischen Landesregierung für die wichtige Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte ausgedrückt: Die stetig steigende Garantiesumme für den Brandschutz, die in diesem Jahr auf die Rekordsumme von 42 Millionen Euro stieg, bildete die Basis für eine umfassende Unterstützung in den Bereichen Ausbildung und Ehrenamtsförderung, aber auch bei der Förderung von Feuerwehrfahrzeugen und -häusern. Mit einer Förderquote von mehr als 90 Prozent in den vergangenen Jahren konnte der Bedarf hessenweit fast gänzlich gedeckt werden. Der Rheingau-Taunus-Kreis hat von der Erhöhung der Garantiesumme im Brandschutz profitiert: In den vergangenen beiden Jahren wurden insgesamt 27 Fahrzeuge und sieben bauliche Maßnahmen (Neubau oder Erweiterung von bestehenden Feuerwehrhäusern) mit einer Gesamtsumme von mehr als 2,1 Millionen Euro unterstützt.