Bei Neu- oder Nachbeschaffungen hat das Land stets auch die sich verändernden Einsatzlagen und Aufgabengebiete im Blick. Auch die Herausforderungen aufgrund der fortschreitenden Klimaveränderung werden hierbei berücksichtigt. Das Land hat deshalb in den letzten Jahren schwerpunktmäßig Einsatzmittel zur Bekämpfung von Waldbränden und zur Bekämpfung von Starkregen- und Hochwasserereignissen beschafft. Dazu gehören mehr als 400 Waldbrandlöschsets sowie Sondereinsatzmittel, wie die Abrollbehälter Waldbrand mit Außenlastbehältern für Hubschrauber, die im Übrigen auch über Lastennetze verfügen, die Abrollbehälter Starkregen oder die 19 neuen Wechselladerfahrzeuge sowie die sieben Wechselladerfahrzeuge-Kran, mit denen das Land seine Katastrophenschutz-Löschzüge so ausgestattet hat, dass sie im Bedarfsfall auf modernes und spezielles Equipment zurückgreifen können. Zusätzlich zu den in Johannisberg übergebenen Fahrzeugen hat das Land drei weitere Wechselladerfahrzeuge beschafft, die an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel und dem Hessischen Katastrophenschutz-Zentrallager in Wetzlar stationiert sind.
Für die luftgestützte Höhenrettung mit Hubschraubern hat das Land alle drei Hubschrauber der Polizei-Fliegerstaffel Hessen mit Rettungswinden ausgestattet und die Luftrettungsbergesäcke, Rettungsdreiecke und Rescue-Sets dezentral stationiert. Um den hessischen Katastrophenschutz noch besser auf zu zukünftige Vegetationsbrand- und Hochwasserszenarien vorzubereiten, werden derzeit 26 hoch geländegängige Gerätewagen-Logistik Katastrophenschutz (GW-L KatS) mit drei Einsatzmodulen für Vegetationsbrandbekämpfung, Hochwasser und Evakuierungen zur flächendeckenden Stationierung bei Feuerwehren im Bereich aller 26 unteren Katastrophenschutzbehörden beschafft. Allein dafür stellt das Land über den Doppelhaushalt 2023/2024 zusätzliche 15 Millionen Euro bereit.
Umfassende Ausstattung Teil des Dreiklangs eines schlagkräftigen Katastrophenschutzes
Die Ausstattung ist eine der drei tragenden Säulen eines schlagkräftigen Katastrophenschutzes, zu denen auch eine auskömmliche Zahl an engagierten, gut ausgebildeten im Regelfall ehrenamtlichen Einsatzkräften sowie zielgerichteten Konzeptionen für verschiedenste Einsatzlagen zählen.
Die Sicherung des Katastrophenschutzes in Hessen wird größtenteils von ehrenamtlich tätigen Personen wahrgenommen. Derzeit sind dabei rund 23.000 Ehrenamtliche in mehr als 680 Einheiten engagiert. Weitere 3.300 Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) stehen bei entsprechenden Lagen zur Verfügung. Die Hessische Landesregierung fördert das ehrenamtliche Engagement der Einheiten und deren Ausstattung.
Im Katastrophenschutz sind neben den Feuerwehren und dem THW die Hilfsorganisationen – Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft – tätig. Sie stellen die Einheiten und Einrichtungen, die nach einer Katastrophe wie beispielsweise einem Hochwasser, einem schweren Zugunglück, einem flächendeckenden Stromausfall oder einem Gefahrstoffaustritt die Aufgaben des Brandschutzes, der Gefahrstoff-Abwehr, des Sanitäts- und Betreuungswesen, der Wasserrettung, der Bergung und Instandsetzung sowie der Information und Kommunikation übernehmen.
„Die Förderung des Ehrenamts nimmt für die Hessische Landesregierung eine tragende Rolle ein. Die freiwilligen Einsatzkräfte bilden das Rückgrat des Brand- und Katastrophenschutz in unserem Land und sind insofern ein überragend wertvoller Teil der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr. In Hessen haben wir unsere Angebotspalette in diesem Bereich in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und die Anerkennungskultur weiter ausgebaut. Mittlerweile investieren wir rund 3,2 Millionen Euro jährlich in die Förderung der Anerkennungskultur“, so Innenminister Peter Beuth.
Konzeptionelle Vorgaben für den Katastrophenschutz in Hessen ergeben sich aus dem Katastrophenschutz-Konzept des Landes Hessen, welches durch umfangreiche Sonderschutzplanungen – beispielsweise zur Einrichtung von Betreuungsplätzen und Sammelstellen im Rahmen von Katastrophenereignissen – und Rahmenempfehlungen für spezifische Gefahrenszenarien, wie beispielsweise zur Erstellung einer Evakuierungsplanung, ergänzt wird. Durch die darin enthaltenen strategischen und organisatorischen Vorgaben wird in Hessen ein flächendeckend einheitlicher und aufwuchsfähiger Katastrophenschutz sichergestellt.
Übersicht Stationierung WLF inkl. AB-Pritsche und RTB