: Innenminister Roman Poseck beim Gelöbnis des Jägerbataillons 1 in Schwarzenborn mit Soldatinnen und Soldaten

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

„Soldatinnen und Soldaten sind Garanten für Frieden und Freiheit“

Das Jägerbataillon 1 (JgBtl 1) in Schwarzenborn hat heute ein Gelöbnis in der Knüll-Kaserne durchgeführt. Dabei werden 82 Soldatinnen und Soldaten, Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter der Fernmeldeaufklärungskompanie des JgBtl 1, geloben, Deutschland treu zu dienen.

Innenminister Roman Poseck hat heute eine Rede im anlässlich des Gelöbnis des Jägerbataillons 1 gehalten und dabei betont: „Die Soldatinnen und Soldaten leisten heute ihren Eid. Sie geloben, Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Sie übernehmen damit Verantwortung für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, für unseren Rechtsstaat und für unsere Demokratie. Dass die Soldatinnen und Soldaten heute diesen Schritt gehen, verdient Anerkennung und Respekt. Ihr Gelöbnis ist nicht nur ein mutiger persönlicher Schritt, sondern ein Beitrag zu einer starken und sichereren Zukunft für Deutschland und Europa. Die Bundeswehr gewährleistet Frieden und Freiheit. Das ist angesichts der Umbrüche in Europa und der Welt von entscheidender Bedeutung. 

Denn wir leben in herausfordernden Zeiten. Unsere Sicherheit wird von innen und von außen bedroht. Unsere Werte, Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit mehr und stehen weltweit unter Druck. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat uns das schmerzvoll vor Augen geführt. Durch den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 steigt zudem die Gefahr eines Krieges im Nahen Osten. Andere Bedrohungen wie hybride Kriegsführung, Spionage und Desinformationskampagnen sind hinzugekommen und greifen unsere Sicherheit an. Diese Umbrüche erfordern es, dass wir uns wieder aktiv an der Verteidigung der gemeinsamen Werte und des Friedens in Europa beteiligen müssen. Wir müssen unsere Bundeswehr wieder auf Landes- und Bündnisverteidigung ausrichten und ihre Einsatz- und Abschreckungsfähigkeit sichtbar erhöhen.

In Hessen hat die Landesregierung bereits gehandelt und den Begriff Heimatschutz im Titel des Innenministeriums aufgenommen: Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz. Der Heimatschutz ist ein zentraler Baustein, um Bevölkerung und Infrastruktur besser vor Gefahren zu schützen. Die im Hessischen Innenministerium angesiedelte Koordinierungsstelle KRITIS behält in Zusammenarbeit mit den Ressorts der Landesregierung sämtliche kritische Infrastrukturen in Hessen im Blick. Das wichtigste Instrument dafür ist das KRITIS-Lagebild, das 2022 komplett digitalisiert wurde.

Wir leisten zudem in Hessen mit einem gut aufgestellten Katastrophenschutz einen wichtigen Beitrag zur zivilen Verteidigung in Deutschland. Hessen hat darüber hinaus einen eigenen Sicherheits- und Resilienzrat mit einer eigenen Resilienzstrategie, die unter anderem Maßnahmen zur Sensibilisierung, Handlungs- und Funktionsfähigkeit beinhaltet. 

Vor drei Monaten tagte das Sicherheitskabinett, in dem eine Sicherheitsoffensive beschlossen wurde. Darin haben wir unter anderen die Intensivierung der zivil-militärischen Zusammenarbeit beschlossen. Die dazu dient, im Ernstfall eine schnelle und koordinierte Reaktion zu gewährleisten. Die Landesregierung ist den Streitkräften traditionell verbunden, die Zusammenarbeit mit dem Landeskommando ist vertrauensvoll. Die Bundeswehr hat nun den Auftrag erhalten, ein Konzept zur Sicherstellung der Landes- und Bündnisverteidigung zu erstellen. Mit dem Operationsplan Deutschland (OPLAN DEU) sollen unter Federführung des Bundesministeriums der Verteidigung die militärischen und zivilen Anteile einer effektiven Landes- und Bündnisverteidigung in einem Gesamtplan zusammengeführt werden – hier wird Hessen aufgrund seiner Infrastruktur einen großen Anteil an Unterstützungspotential für die Streitkräfte haben.

Heute freue ich mich, dass weitere Frauen und Männer bereit sind, sich in den Dienst unseres Landes zu stellen. Sie sind Garanten für Frieden und Freiheit. Ihre Angehörigen und Freunde sehen sie vielleicht heute zum ersten Mal in Uniform. Tragen sie diese mit Stolz, als sichtbares Zeichen im Alltag, dass sie die Werte schützen, für die unser Grundgesetz seit 75 Jahren steht. 
Ich wünsche den Soldatinnen und Soldaten Kraft, Entschlossenheit und Erfolg.“ 

Hintergrund

Die Jäger der Bundeswehr sind vor allem für den Kampf in bebautem, stark bewaldetem Gelände oder auch für den Jagdkampf ausgebildet. Gemeinsam mit den Gebirgs- und Fallschirmjägern gehören sie der Truppengattung der Infanterie an. Die Jägertruppe kann alle allgemeinen Aufgaben der Infanterie wahrnehmen und andere Infanterieeinheiten in ihrer Spezialisierung unterstützen. 

Die Soldatinnen und Soldaten des JgBtl 1 erreichen dank der leichten Ausrüstung mit ihren Fahrzeugen, aber auch mit Transporthubschraubern oder Schlauchbooten das Einsatzgebiet. Dort kämpfen die Jäger vorrangig zu Fuß, werden aber, wo es möglich ist, von den Bordwaffen ihrer Gefechtsfahrzeuge unterstützt. Das Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug (GTK) Boxer beispielsweise ist entweder mit einer Granatmaschinenwaffe oder einem Maschinengewehr ausgestattet. Die GTK Boxer wurden erst vor Kurzem in das JgBtl 1 eingeführt, da eine Umgliederung von den leichten Kräften des Heeres zu den mittleren erfolgt ist.