Innenminister Roman Poseck, Thomas Mücke vom Violence Prevention Network sowie 3 weitere Herren stehen vor einer Wand mit dem Logo des HdmI. Thomas Mücke hält den Zuwendungsbescheid in den Händen.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Violence Prevention Network erhält 600.000 Euro

Innenminister Roman Poseck hat dem Mitbegründer und Geschäftsführer des Violence Prevention Network (VPN) zwei Zuwendungsbescheide aus dem Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ zur Förderung der Arbeit der Nichtregierungsorganisation im Bereich Extremismusprävention und interkulturelle Kompetenzen in Gesamthöhe von 600.000 Euro überreicht.

Mit den Mitteln unterstützt das Land das Präventionsprojekt „Beratungsstelle Hessen – Wege aus dem Extremismus“ und das Projekt „Beratungsstelle Hessen – Interkulturelle Kompetenzen und Extremismusprävention“ im ersten Halbjahr 2025.

Dazu sagte Innenminister Roman Poseck: „Ich bin dankbar, dass das Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus und das Violence Prevention Network seit nunmehr zehn Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, um gemeinsam Radikalisierungsspiralen und Extremismus im Bereich Islamismus präventiv zu begegnen. Der Kampf gegen Islamismus erfordert eine gut aufgestellte, nachhaltige und vernetzte Präventions-, Interventions- und Ausstiegsarbeit sowohl durch staatliche Stellen als auch durch die Zivilgesellschaft. Dies ist in Hessen seit vielen Jahren der Fall. So verfügen wir über ein Präventionsnetzwerk gegen Salafismus das auf dem Grundgedanken basiert, religiösen Extremismus primär als soziales und gesamtgesellschaftliches Phänomen zu begreifen. Deshalb setzen wir auf die starke Einbindung der Zivilgesellschaft. VPN leistet hier wichtige Arbeit mit Jugendlichen, Angehörigen und Fachpersonal. Sie werden sensibilisiert, beraten und bekommen Hilfe im richtigen Umgang mit abdriftenden Jugendlichen. In Ergänzung der Arbeit unserer Sicherheitsbehörden leistet VPN damit einen wirkungsvollen Beitrag zur Früherkennung, Vermeidung und Abkehr von Radikalisierungsprozessen. Gerade vor dem Hintergrund der Konfliktlage im Nahen Osten und der damit einhergehenden Emotionalisierung ist die Arbeit von VPN von herausragender Bedeutung. Deshalb freue ich mich, dass ich VPN heute zwei Zuwendungsbescheide überreichen durfte, mit denen die Hessische Landesregierung die Arbeit des Netzwerks auch im Jahr 2025 weiter fördert. Extremismusprävention und Demokratieförderung haben für uns Priorität. Das wird auch dadurch unterstrichen, dass wir trotz der schwierigen Haushaltslage das Engagement des Landes in dem Bereich im kommenden Jahr mit einem neuen Folgeförderprogramm, das nach gegenwärtigen Planungen im zweiten Halbjahr starten wird, auf unverändert hohem Niveau fortsetzen werden.“

Hintergrund

Im Rahmen des Präventionsnetzwerks werden Projekte der Islamismusprävention – beispielsweise Maßnahmen der Fortbildung und Sensibilisierung, aber auch Ausstiegs- und Beratungsangebote – aus dem Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ gefördert. Hierzu zählen unter anderem zwei Beratungsstellen des zivilgesellschaftlichen Trägers „Violence Prevention Network (VPN) gGmbH“. Ein Fachbeirat mit derzeit etwa 30 Mitgliedern staatlicher und nicht-staatlicher Organisationen begleitet und unterstützt das Präventionsnetzwerk strategisch. In seiner Funktion als Landeskoordinierungsstelle trägt das Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus dafür Sorge, dass das Präventionsnetzwerk auch als Austausch-Forum für die staatlichen und nicht-staatlichen Akteure im Themenfeld genutzt werden kann.

Die „Beratungsstelle Hessen – Wege aus dem Extremismus“ des zivilgesellschaftlichen Trägers Violence Prevention Network (VPN) wendet sich an junge Menschen, Angehörige und Fachpersonal mit Fragen und Anliegen zum Thema religiös begründeter Extremismus bzw. zum Extremismus mit Auslandsbezug. Sie bietet Maßnahmen der Intervention und Deradikalisierung und leistet so einen Beitrag zum Umgang mit religiös begründetem Extremismus bzw. Extremismus mit Auslandsbezug an. Die Beratungsstelle fördert die Stärkung der Toleranz von unterschiedlichen Weltsichten sowie die Vermeidung und Umkehr von Radikalisierungsprozessen.

Beratung als Antwort auf Hilflosigkeit

Bei der „Beratungsstelle Hessen – Interkulturelle Kompetenzen und Extremismusprävention“ steht die Lösung von interkulturellen und interreligiösen Konflikten im Mittelpunk. Die Beratungsstelle richtet sich an junge Menschen Angehörige und Fachpersonal mit Fragen und Anliegen zum Thema religiös begründeter Islamismus bzw. zum Extremismus mit Auslandsbezug. Sie bietet Maßnahmen der Primärprävention und Beratung als Antwort auf die verbreitete Hilflosigkeit im Umgang mit religiös begründetem Extremismus bzw. Extremismus mit Auslandsbezug an. Die Beratungsstelle fördert die Stärkung der Toleranz von unterschiedlichen Weltsichten sowie die Früherkennung und Vermeidung von Radikalisierungsprozessen.

Das HKE koordiniert die landesweiten präventiven Aktivitäten für Demokratie und Toleranz und gegen verfassungsfeindliche Bestrebungen in allen Phänomenbereichen des Extremismus in Hessen. Hierzu gehört das 2015 eingerichtete Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“. Die derzeitige Förderperiode umfasst den Zeitraum 2020 bis 2024.