„Gewalttaten im öffentlichen Raum ziehen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich und bieten auch damit Anlass für mediale Berichterstattung sowie öffentliche Diskussion. Hier setzt das Programm ‚Gewalt-Sehen-Helfen‘ an. Es verfolgt einen konsequent gewaltfreien, deeskalierenden und opferzentrierten Ansatz und hat zum Ziel, die Zivilcourage in unserer Gesellschaft zu stärken. Es freut mich daher, dass wir die Stadt Weiterstadt heute offiziell in das Programm Gewalt-Sehen-Helfen aufnehmen. Schon jetzt nimmt die Präventionsarbeit in der Stadt Weiterstadt einen hohen Stellenwert ein und wird mit dem neuen Präventionsprogramm nochmal verstärkt“, erklärte Innenstaatssekretär Martin Rößler.
In den Schulungen lernen Bürgerinnen und Bürgern Handlungsmöglichkeiten, mit denen sie - immer unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Fähigkeiten und an die konkrete Situation angepasst - Hilfe leisten können, ohne sich selbst zu gefährden. Das trägt dazu bei, das Sicherheitsgefühl und die Handlungskompetenz der Bevölkerung in Gefahrensituationen zu erhöhen.
„Ich begrüße es sehr, dass Weiterstadt an dem Präventionsprogramm ‚Gewalt-Sehen-Helfen‘ teilnimmt. Das Programm leistet auf niederschwelliger Ebene Haltungsarbeit zu Themen wie Diversität, Gleichberechtigung oder Demokratieverständnis, was sich positiv auf das Zusammenleben in unserem Gemeinwesen auswirkt. Allen Beteiligten, wie den Multiplikatoren und dem Schutzmann vor Ort, danke ich für ihre wichtige Arbeit herzlich. Es ist auch deren Verdienst, dass die Bürgerseminare auf große Resonanz stoßen“, so der Innenstaatssekretär abschließend.
Hintergrund
„Gewalt-Sehen-Helfen“ ist ein kommunales Programm der hessischen Landesregierung, das von Städten und Landkreisen für Bürgerinnen und Bürger angeboten wird.
„Gewalt-Sehen-Helfen“ wurde 1997 durch die Stadt Frankfurt am Main entwickelt. Der Frankfurter Präventionsrat ist auch heute noch ein wichtiger Akteur bei der Weiterentwicklung und Verbreitung des Programms und unterstützt neu hinzugekommene Programmpartner mit seiner langjährigen Erfahrung. Das Land Hessen hat im Jahre 2005 die Nutzungsrechte an der Kampagne von der Stadt Frankfurt am Main übernommen, um „Gewalt-Sehen-Helfen“ als Zivilcourage-Programm in ganz Hessen weiter zu verbreiten. Heute bieten bereits über 20 hessische Städte und Landkreise das Zivilcourage-Programm ihren Bürgerinnen und Bürgern an und haben eigene Multiplikatoren zur Schulung ihrer Bürgerinnen und Bürger ausgebildet. Die Polizei beteiligt sich an dieser Schulung. Die Durchführung solcher Bürgerseminare erfolgt durch ein Team, nach Möglichkeit aus einer Polizeikraft und einer Person aus der Zivilgesellschaft bestehend. Den Städten und Landkreisen obliegt die Betreuung und Koordinierung der Schulungseinsätze ihrer Multiplikatoren.
Das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz unterstützt interessierte Kommunen und die Programmorte, bei der Organisation und Finanzierung der Ausbildung der Multiplikatoren.