Innenminister Roman Poseck schüttelt die Hand des Ukrainischen Botschafters Oleksij Makejew - im Hintergrund sind diverse Personen zu sehen, einige davon in Bundeswehrkleidung

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Weltweit erste fahrende Radhaubitze

Der Rüstungsgüterhersteller KNDS, früher Krauss-Maffei Wegmann, rollt heute die Radhaubitze RCH 155 aus. Es handelt sich dabei um das weltweit erste Artilleriesystem, das während der Fahrt schießen kann. RCH steht für „Remote Control Howitzer“, also für eine ferngesteuerte Haubitze.

Boris Pistorius, Bundesminister für Verteidigung, hat heute im Rahmen einer Feierstunde in den Fertigungshallen von KNDS das neue Artilleriesystem an den Ukrainischen Botschafter Oleksij Makejew überreicht. Innen- und Heimatschutzminister Roman Poseck führte als Vertreter der Hessischen Landesregierung in seinem Grußwort aus:

„Seit Februar 2022 führt Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch im dritten Kriegsjahr ist derzeit noch kein Kriegsende in Sicht. Hessen steht weiterhin fest an der Seite der Ukraine. Unsere Solidarität für die Ukraine und das ukrainische Volk ist in diesen schweren Kriegszeiten selbstverständlich. Das gilt neben Hilfstransporten auch für die Unterstützung der Verteidigung. Der Rüstungsgüterhersteller KNDS hat heute sein neues Artilleriesystem Radhaubitze RCH 155 vorgestellt, was die Ukraine künftig im Krieg gegen Russland unterstützen soll. Bis zum Jahr 2027 sollen 18 Radhaubitzen produziert werden, die ergänzt mit umfassender Ausbildung an die Ukraine zur Verteidigung übergeben werden. Hessen spielt damit eine entscheidende Rolle für die Sicherheit der Ukraine. Die von der Bundesregierung eingeläutete „Zeitenwende“ wird in Hessen gelebt und vorangetrieben.

Kassel ist ein bedeutendes Zentrum der deutschen Rüstungsindustrie

Der Standort KNDS in Kassel ist eine entscheidende Basis für die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr sowie anderer europäischer Armeen, da hier wesentliche Produkte im Bereich der militärischen Landsysteme hergestellt werden. Die hochtechnologischen und leistungsfähigen Produkte sind zwingende Voraussetzung für die Sicherung des Auftrags der Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung.

Die Hessische Landesregierung setzt sich für die Stärkung des gesamten Rüstungsstandortes Kassel bzw. der Region Kassel ein. Am Standort KNDS in Kassel sind über Jahrzehnte hochqualifizierte und hochspezialisierte Arbeitsplätze in einer Hightech-Branche entstanden, die einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung der gesamten Industrie leistet. Die Rüstungsindustrie trägt zudem wesentlich zur Bedeutung des Industriestandortes Kassel und Nordhessen bei. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Industrie, auch die Rüstungsindustrie, gute Standortbedingungen hat.“

Hessen erfüllt elementare Rolle im Heimatschutz

Der Minister ging auch auf die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands ein und hob das Heimatschutzregiment 5 hervor, das im Oktober 2024 in Hessen aufgestellt wurde. „Die Bundeswehr ist ein Garant für unsere nationale Sicherheit. Dass wir in Hessen ein eigenes Heimatschutzregiment haben, ist von besonderer Bedeutung. Damit erfüllen wir in Hessen eine elementare Rolle im Heimatschutz. Es ist vorbildlich und lobenswert, dass es so viele Männer und Frauen in Hessen gibt, die sich freiwillig bereit erklärt haben, unserem Land zu dienen.“

Erst vor kurzem hat das NATO-Ukraine-Kommando seine Arbeit in Wiesbaden aufgenommen. Die Hessische Landesregierung begrüßt es sehr, dass die NATO die Unterstützung der Ukraine von Wiesbaden aus koordiniert. Heimatschutzminister Roman Poseck führte dazu aus: „Es ist ein starkes Signal für die Landeshauptstadt Wiesbaden und unterstreicht den Sicherheitsstandort Hessen. Das westliche Bündnis gewährleistet damit eine wirkungsvolle Unterstützung für die Ukraine. Diese ist notwendig, damit sich die Ukraine gegen den schrecklichen russischen Angriffskrieg erfolgreich verteidigen kann. Die nun in Wiesbaden gestarteten Aktivitäten bedeuten keine Steigerung von Risiken oder Gefahren. Im Gegenteil: Die starke Basis der amerikanischen Streitkräfte in Wiesbaden ist ein großer Gewinn für uns, auch im Hinblick auf unsere Sicherheit.“

Hessen leiste zudem mit einem gut aufgestellten Katastrophenschutz einen wichtigen Beitrag zur zivilen Verteidigung und habe darüber hinaus einen Sicherheits- und Resilienzrat mit einer eigenen Resilienzstrategie eingerichtet, die unter anderem Maßnahmen zur Sensibilisierung, Handlungs- und Funktionsfähigkeit beinhalte. Auch beim Operationsplan Deutschland (OPLAN DEU) werde Hessen aufgrund seiner Infrastruktur die Streitkräfte umfassend unterstützen, ergänzte der Minister abschließend.